Eingeklemmt zwischen dem drängelnden Flughafenchef Bunk, der die lärmgeplagten AnwohnerInnen als zu vernachlässigende Anzahl „Nörgler“ diskreditiert, den strikten Ausbaugegnern, einer nicht unerheblichen Zahl von ArbeitnehmerInnen und WirtschaftsvertreterInnen hat der SPD-OB-Kandidat Sierau einen Spagat versucht, der zwar keinem der unterschiedlichen Akteure wirklich gerecht wird, aber dennoch ein deutliches Signal gibt, dass ein Ausbau des Flughafens mit ihm nicht in Frage kommt.

Dazu OB-Kandidat der GRÜNEN, Mario Krüger: „Da fehlt nicht mehr viel bis Herr Sierau auf unserer Seite ist. Die Frage ist, warum er nicht für einen kompletten Verzicht auf die Änderung der Verspätungsregelung plädiert. Immerhin ist zu begrüßen, dass Herr Sierau den Ausbaubefürwortern eine deutliche Absage erteilt. Inwieweit ihm die Partei dabei folgt, bleibt abzuwarten. Seiner Argumentation folgend, dürfte die Partei den Antrag des Unterbezirks nicht beschließen, der die Handlungsoption einer Verlängerung der Start- und Landebahn offen hält.

Uns GRÜNEN ist klar, dass in der gegenwärtigen Situation kein öffentlicher Cent mehr in einen Ausbau des Flughafens fließen darf. Eine Investitionsruine, die wenigen zugute kommt, vielen schadet und dazu noch eine immense ökologische Belastung verursacht, darf nicht wider alle Vernunft am öffentlichen Tropf gehalten werden. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass alle Bemühungen, eine Nischenexistenz sicherzustellen, gescheitert sind. Hinzu kommt, dass die Wirtschaftskrise sich auch auf den Betrieb des Flughafens auswirkt. Der Zweckoptimismus des Herrn Bunk hilft da auch nicht weiter. Vor diesem Hintergrund plädieren wir dafür, dass auch von dem letzten Trostpflästerchen für den Flughafenchef Abstand genommen wird.“

In diesem Sinne unterstützen wir auch die geplante Aktion des aufgeweckten Bodenpersonals, dass am Donnerstag um 14.30 Uhr vor dem Rathaus plastisch vor Augen führt, wie Gas-, Wasser – und Stromgeld im Flughafen „verbrannt“ wird.