Vor der Einführung der Delfin4-Sprachstandserhebungen wurde Vorschulkindern mit unzureichenden Deutsch-Kenntnissen einige Monate vor dem Einschulungstermin Sprachunterricht in den Grundschulen durch die RAA erteilt. Diese vorschulischen Sprachkurse waren verpflichtend, so dass es möglich war, rechtzeitig vor Beginn der Schullaufbahn Defizite abzubauen und ausreichende Deutschkenntnisse zu vermitteln.
Inzwischen wird Sprachförderung nach Delfin4 in den Kindertageseinrichtungen organisiert und die Mittel für Sprachförderung an anderer Stelle (z.B. RAA) wurden gestrichen. Aus dem Bereich der Grundschulen gibt es nun Signale, dass auffallend viele Kinder, die im August 2009 eingeschult werden sollen, noch nicht über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse verfügen.
Vor diesem Hintergrund bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:
1. Welche Träger haben vor Delfin4 vorschulische Sprachkurse in den Grundschulen angeboten?
2. An wie vielen Schulen wurde dieses, für Eltern verpflichtende, Angebot gemacht?
3. Welche Mittel standen damals für diese Maßnahmen zur Verfügung? Aus welchen Töpfen wurden sie finanziert?
4. Wie viel Geld steht heute für vorschulische Sprachfördermaßnahmen bereit?
5. Wie werden heute durch die einzelnen Kindertageseinrichtungen die zusätzlichen Sprachkurse organisiert. Gibt es Zusammenschlüsse mehrerer Einrichtungen, oder wie werden Lerngruppen anderweitig sinnvoll zusammen gefasst?
6. Inwieweit ist die Teilnahme der Kinder an den gezielten Sprachfördermaßnahmen in den Kindertageseinrichtungen verpflichtend? Wie werden Lernerfolge gemessen?
7. Gibt es weitere Anbieter für vorschulische Sprachkurse, die öffentlich gefördert werden? Wenn ja, welche?
8. Was soll mit Kindern passieren, bei denen tatsächlich vor der Einschulung weiterhin erhebliche Sprachdefizite vorhanden sind. Wer organisiert und bezahlt eine weitergehende Förderung?