In schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ist die Dortmunder Volkshochschule eine wichtige Institution zur Qualifizierung von ArbeitnehmerInnen und Menschen, die arbeitslos sind. Deshalb muss sie aus Sicht der GRÜNEN Ratsfraktion auch absehbar weiter gestärkt werden. Das ist das Fazit eines Besuchs der GRÜNEN in der Volkshochschule. Dabei hatte der Leiter der VHS Heinz Bünger, insbesondere die Kursangebote im Bereich „Arbeit und Beruf“ sowie „Integration“ erläutert.
Wolfram Frebel, Ratsmitglied der GRÜNEN: „Zurzeit sind fast 12500 Menschen in 382 Betrieben in Dortmund von Kurzarbeit betroffen. Die Volkshochschule bietet den Betroffenen zusammen mit anderen Bildungsträgern gute Qualifizierungsangebote in ganz unterschiedlichen Bereichen. Das ist eine wichtige Möglichkeit, die Dauer der Kurzarbeit gezielt zu nutzen. Die VHS geht dabei direkt in die Betriebe vor Ort und entwickelt sich damit zunehmend zum Bildungsdienstleister. Die Angebote der Volkshochschule sind gerade an dieser Stelle direkte Investitionen in die weiteren beruflichen Chancen von Menschen. Auf diesem Weg hat die VHS unsere vorbehaltlose GRÜNE Unterstützung.“
Bei den Angeboten im Programmbereich Rhetorik, Kommunikation, Arbeitstechniken sowie Frau und Beruf hat die Dortmunder Volkshochschule mittlerweile das profilierteste Programm in NRW. Gerade diese Angebote stützen den Wiedereinstieg, die berufliche Orientierung und die Integration in den 1. Arbeitsmarkt.
Im Programmbereich der Integration werden seit September 2008 die gesetzlich vorgeschriebenen Einbürgerungstests in der VHS durchgeführt.
Helga Hilbert, Ratsmitglied der GRÜNEN: „Die Erfahrungen der VHS bestätigen unsere GRÜNE Befürchtung: Die Einbürgerungstests sind eine zusätzliche Schikane, deren integrative und inhaltliche Wirkung gleich null ist. Die meisten TeilnehmerInnen bereiten sich im Internet wie auf eine Führerscheinprüfung vor und lernen die Fragen auswendig. Erfreulich ist stattdessen die große Resonanz auf das Angebot der Sprachkurse für MigrantInnen. Hier besteht großer Bedarf an einem Sprachangebot, das ganz konkret die für die tagtäglichen Alltag wichtigen Dinge vermittelt.“
Problematisch ist für die GRÜNEN die Entwicklung der TeilnehmerInnen-Beiträge. So sind die Preise zum Beispiel für bestimmte Sprachkurse in den letzten 13 Jahren um achtzig Prozent, im Bereich der EDV-Kurse sogar um 113 Prozent gestiegen.
Wolfram Frebel: „Auch wenn es für einkommensschwache Personen Ermäßigungen von 50 Prozent gibt, ist das für viele nur noch schwer zu bezahlen. Die Volkshochschule muss aber ein soziales Angebot für alle BürgerInnen bleiben und bieten, unabhängig vom Geldbeutel.“