Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit bittet um Stellungnahme:
- Die Verwaltung wird beauftragt, eine Übersicht über alle Kriegerdenkmäler und Denkmäler mit einem eindeutigen Bezug zum Deutschen Kaiserreich, wie z.B. 1871er-Denkmäler, anzufertigen und hierbei anzugeben, inwiefern eine kritische Einordnung vor Ort, z.B. durch Stelen, Tafeln, pädagogische Angebote der Geschichtsvermittlung vorgenommen wird.
Darüber hinaus bittet die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN um Beratung und Beschlussfassung des folgenden Antrags:
- Die Verwaltung wird beauftragt, ein geeignetes Format zu entwickeln, um unter Beteiligung der Stadtgesellschaft eine Einordnung der o.g. Denkmäler vornehmen zu können und Antworten für die aufgelisteten Erinnerungsorte zu finden, die eine kritische Gegenposition zum einseitigen und nationalistischen Geschichtsbild zu lassen, das zum Zeitpunkt der Aufstellung der Denkmäler vorherrschte. Hierbei sollen auch sogenannte Gegendenkmäler sowie bauliche Akzente unter Einhaltung des Denkmalschutzes eine relevante Option sein.
Begründung:
Wie viele Städte hat auch Dortmund eigene Kriegerdenkmäler, Bismarck-Denkmäler oder Statuen zu Ehren Kaiser Wilhelms. Diese entsprechen einem Geschichtsbild, das von Nationalismus, Kolonialismus, Genoziden, Rassismus und Kriegsverherrlichung geprägt war. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Städte diese Denkmäler nicht unkritisch im öffentlichen Raum stehen lassen, sondern diese mit Stelen, Tafeln, Gegendenkmälern eine kritische und klare Position entgegenstellen, stellt sich auch für Dortmund die Frage nach einem verantwortungsbewussten Umgang mit der eigenen Geschichte und seinen Denkmälern.