Was lange währt, wird nicht immer besser. Seit Jahren wird geprüft, ob die Bediensteten des Stadtbahnbauamtes, deren Aufgabenbereich naturgemäß schrumpft, nicht von den Stadtwerken übernommen werden können. Dazu
Ingrid Reuter, Sprecherin der ehemaligen GRÜNEN Ratsfraktion: „Wen wundert`s, dass sich die 100%ige Stadttochter weigert, Personal der Stadtmutter zu übernehmen. Die Stadtwerke haben sich in der Vergangenheit vielfach dadurch ausgezeichnet, dass sie nicht bereit sind, die Stadt in ausreichendem Maße an der Gewinnausschüttung des Unternehmens zu beteiligen. Der ehemalige Kämmerer Pehlke beschäftigt sich lieber mit dem Ankauf von RWE-Aktien.“
Dabei wäre mit einer solchen Übernahme nicht nur eine fiskalische Entlastung der Stadt verbunden, sondern auch eine sinnvolle Verstärkung des Stadtwerke-Personals durch qualifizierte Mitarbeiter.
Ingrid Reuter: „Grundsätzliche Umstrukturierungen, wie sie der Oberbürgermeister jetzt vorschlägt, hätten schon längst passieren müssen. Denn was der Personaldezernent jetzt als Konzept für den Abbau eines Wasserkopfes verkauft, ist bei genauerem Hinsehen nur der Verlust einer Amtsleitung. Die so genannte Verflachung der Hierarchien bringt dem Haushalt kurzfristig keinen Euro, da die Reduzierung der Zahl der Führungskräfte erst auf längere Sicht Einsparpotenzial beinhaltet. Gerade, weil solche Organisationsmaßnahmen nicht kurzfristig wirken, drängen wir GRÜNE seit Jahren auf eine systematische Erfassung und Prüfung der Verwaltungsaufgaben.
Eine Übernahme der Grünpflege durch die EDG hätte zum Beispiel auch kurzfristig eine gewisse Entlastung bedeutet. Aber auch dieser Vorschlag des Rates zur Haushaltskonsolidierung ist vom Tisch. Stattdessen wird die Stadt- und Landesbibliothek kaputt gespart. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Stadt sich nur mühsam über die Runden rettet: Konzeptlos, strukturlos und ratlos im wahrsten Sinne des Wortes.“