Für die GRÜNEN im Rat beruhen die Meldungen über ein Ende des Sozialtickets Anfang 2010 offensichtlich auf der Unkenntnis über die bisherigen Beschlüsse.
Mario Krüger, Fraktionssprecher und OB-Kandidat der GRÜNEN:
„Die Laufzeit des Sozialtickets ist von vornherein auf zwei Jahre bis zum 31. Januar 2010 beschränkt gewesen. Das ist nichts Neues und war schon bei der Einführung des Tickets Anfang 2008 bekannt. Über eine Fortführung kann und muss der neue Rat nach der Kommunalwahl entscheiden. Das Dortmunder Sozialticket für 15,- Euro ist ein bundesweites Vorbild, wenn es darum geht, die Mobilität arbeitsloser und einkommensschwacher Menschen zu erhalten. Mit 23.500 NutzerInnen innerhalb eines Jahres hat es wohl bisher kaum ein anderes Verkehrsangebot gegeben, das in so kurzer Zeit von so vielen Menschen genutzt worden ist. Unser Votum ist deshalb klar: Wenn es keine Erhöhung der entsprechenden Sätze für ALG-II- EmpfängerInnen oder ein Sozialticket als Angebot für den gesamten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gibt, wollen wir das Dortmunder Ticket auch über Januar 2010 fortführen. Sollte es nach der Kommunalwahl im Rat erneut zu einer Mehrheit mit GRÜNER Beteiligung kommen, ist für uns die Fortführung des Sozialtickets ein
wichtiger Verhandlungspunkt.“
Beirren lassen sich die GRÜNEN dabei nicht von den ständigen Versuchen der Stadtwerke, das Sozialticket als Verlustgeschäft darzustellen.
Mario Krüger: „Die Stadtwerke (DSW) hatten im vergangenen Jahr acht Millionen zusätzliche Fahrgäste und fast zehn Prozent höhere Einnahmen. Das zeigt der Jahresvergleich 2007 gegenüber 2008 des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr. Die Einnahmen der DSW sind damit doppelt so hoch gestiegen wie im gesamten Verkehrsverbund. Auch wenn diese Steigerungen nicht komplett auf das Sozialticket zurück zu führen sind, ist die Tendenz doch eindeutig:
Ohne das Sozialticket wäre das nicht zu erreichen gewesen. Das wird besonders deutlich, wenn man die Zahlen der Stadtwerke mit den Zahlen der anderen Verkehrsunternehmen im VRR vergleicht.“
Das Argument, dass die Einnahmen zum großen Teil durch die Anhebung der Fahrpreise zustande gekommen sind, lassen die GRÜNEN nicht gelten. Denn die höheren Preise wurden erst am 1. August und damit ein halbes Jahr nach dem Sozialticket eingeführt. Bereits bis zu diesem Zeitpunkt waren die Einnahmen der DSW aber schon um 8,36 Prozent und damit doppelt so hoch wie im Durchschnitt der anderen Verkehrsunternehmen des VRR gestiegen.
Das zeigt, dass der weitaus größere Teil der höheren Einnahmen dem Sozialticket zu verdanken ist.
„Das Sozialticket ist deshalb kein finanzielles Verlustgeschäft. Es ist ein Gewinn für alle diejenigen, die sich Bus- und Bahnfahren wieder leisten können. Unabhängig von den sozialen Gründen, die sowieso für das Sozialticket sprechen: Warum sollte man nicht etwas fortführen, was den Stadtwerken zusätzliche Fahrgäste und Einnahmen beschert?“ so Mario Krüger abschließend.