Die GRÜNEN im Rat wollen klären, ob bei der Errichtung der neuen Sekundarschule in Westerfilde eine vorübergehende Vierzügigkeit möglich ist. Dabei sehen die GRÜNEN insbesondere den Oberbürgermeister in der Verantwortung, der die Sekundarschule zur Chefsache gemacht hat. Einen entsprechenden Antrag werden die GRÜNEN für die Sitzung des nächsten Schulausschusses stellen.
Barbara Blotenberg, schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion: „Mit der Zusammenlegung von Haupt- und Realschule zur Sekundarschule in Westerfilde haben wir ein neues Angebot geschaffen, damit Kinder länger gemeinsam lernen können. Dass die Eltern genau dieses längere Lernen für ihre Kinder wünschen, zeigen die Anmeldezahlen. 75 Anmeldungen waren nötig, 82 sind es letztendlich geworden. Nicht nur die Eltern sind davon ausgegangen, dass ihre Kinder in Klassen lernen, die nicht größer sind als 25 SchülerInnen. Denn genau das Lernen in kleineren Klassen sollte doch ein wichtiges Kriterium der Sekundarschule sein. Bei 82 Anmeldungen und einer Dreizügigkeit liegt die Klassenstärke aber jetzt bei 27 bzw. 28 SchülerInnen. Der Rat hat im November des letzten Jahres die Dreizügigkeit beschlossen, das war allerdings vor dem Anmeldeverfahren. Inzwischen ist die Dreizügigkeit durch die Bezirksregierung bestätigt. Ob sich daran noch etwas ändern lässt, ist fraglich. Denn die Sekundarschule ist kein Modellversuch, sondern inzwischen durch die Aufnahme ins Schulgesetz eine Regelschule. Trotzdem muss vor dem Hintergrund der Anmeldezahlen aus unserer Sicht darüber nachgedacht werden, ob und wie eine vorübergehende Vierzügigkeit zum Beispiel mit einer Ausnahmegenehmigung umsetzbar ist.“
Auch das pädagogische Konzept der Schule ist auf kleinere Klassengrößen ausgerichtet. Denn im Mittelpunkt des Konzeptes steht die individuelle Förderung mit differenzierten Kompetenz- und Leistungsanforderungen. Barbara Blotenberg: „Wir wollen, dass die neue Sekundarschule ein Erfolg wird. Des-halb ist es gerade zu Beginn der Arbeit dieser neuen Schulform wichtig, dass die Rah-menbedingungen stimmen. Je größer die Klassen, desto schwieriger ist die beabsichtigte individuelle Förderung der Kinder. An dieser Stelle ist aus unserer Sicht auch der Oberbürgermeister gefragt. Schließlich hat er die Sekundarschule öffentlich zur Chefsache gemacht. Jetzt kann er zeigen, was er darunter versteht und sich für optimale Startbedingungen einsetzen.“