Bundesweit herrscht aktuell ein Versorgungsnotstand für Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch planen. Die GRÜNE Ratsfraktion will nun mit einer Anfrage im nächsten Ausschuss für Soziales, Arbeit und Gesundheit (ASAG) von der Verwaltung wissen, wie die Situation in Dortmund aussieht.
„Nach Pressemeldungen aus dem letzten Jahr ist die Zahl der Dortmunder Arztpraxen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, auf drei stark gesunken. Das hat gravierende Konsequenzen für die betroffenen Frauen zum Beispiel durch unverhältnismäßige Wartezeiten oder lange Anfahrtswege in andere Kommunen“ erläutert Jenny Brunner, Ratsmitglied der GRÜNEN und Mitglied im ASAG
Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch sind häufig Partnerschafts-, berufliche- oder finanzielle Probleme. Vor einem Abbruch müssen sich die betroffenen Frauen von einer staatlich anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle beraten lassen. Erst danach erhalten sie den erforderlichen Beratungsschein für einen Abbruch.
In ihrer Anfrage wollen die GRÜNEN nun wissen, welche Kenntnisse die Verwaltung über die aktuellen Möglichkeiten hinsichtlich eines Schwangerschaftsabbruchs in Dortmunder Praxen und Krankenhäusern hat und wie diese Situation vor dem Hintergrund bewertet wird, dass ca. tausend Frauen jährlich einen Abbruch in Dortmund vornehmen lassen. Denn klar ist: Je weniger Möglichkeiten es gibt, desto länger werden die Wartezeiten. Das verschärft die ohnehin schon schwierige Situation, in der sich Frauen mit ihrer Entscheidung für einen Abbruch befinden. Dazu kommt, dass in Dortmund lebende Frauen aufgrund unzureichender Kapazitäten eventuell auch in andere Städte ausweichen müssen – eine zusätzliche Belastung.
„Die Verwaltung soll im Ausschuss darlegen, wie die Situation im Sinne der betroffenen Frauen verbessert werden kann. Denn unser gemeinsames Ziel muss es sein, dass Frauen eine gute medizinische Versorgung beim Schwangerschaftsabbruch in Dortmund vorfinden“, so Jenny Brunner abschließend.