Die Fraktion Bündnis 90/ DIE GRÜNEN bittet die Verwaltung unter dem o.g. Punkt um die Beantwortung der folgenden Fragen:
1. Welche Erkenntnisse hat die Verwaltung über die Auswirkungen des Wegfalls der Schulbezirksgrenzen in Dortmund? Das betrifft insbesondere Erkenntnisse darüber, - wie viele Kinder inzwischen nicht die vorher zuständige und nächstgelegene, sondern eine andere Grundschule besuchen, - welche Auswirkungen sich auf die Zusammensetzung der Schüler*innen an den Schulen ergeben haben, - welche Konsequenzen der Wegfall der Schulbezirksgrenzen für die einzelnen Schulen gehabt hat.
2. Wenn keine entsprechenden Erkenntnisse vorliegen: Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, die Auswirkungen des Wegfalls der Schulbezirksgrenzen auch für Dortmund zu eruieren?
3. Welche Konsequenzen hat der Wegfall der Schulbezirksgrenzen für die Verwaltung hinsichtlich einer anforderungsgerechten und vorrauschauenden Schulentwicklungsplanung gehabt und welche sind zukünftig noch zu erwarten?
4. Welche Schlüsse zieht die Verwaltung aus den Entwicklungen der letzten Jahre hinsichtlich der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Schulbezirksgrenzen?
Begründung: Eine Studie des Zentrums für interdisziplinäre Regionalforschung an der Ruhr-Uni Bochum hat für die Stadt Mülheim ergeben, dass in Folge der Aufhebung der Schulbezirksgrenzen im Jahr 2008 durch die damalige Landesregierung aus CDU und FDP im Jahr 2013 ca. 25 Prozent der Kinder nicht die vorher zuständige und nächstgelegene, sondern eine andere Grundschule besucht haben. Vor der Aufhebung der Bezirke hatte dieser Anteil nur bei 10 Prozent gelegen. Laut Studie trennt die freie Wahl der Grundschule die Kinder dabei zunehmend in arm und reich. Je höher der soziale Status der Eltern, desto höher liegt auch die Wahrscheinlichkeit, dass von der Wahlfreiheit Gebrauch gemacht wird. Das führt neben schon vorhandenen sozialen Unterschieden in vielen Stadtbezirken zu einer zusätzlichen Spaltung. In vielen Schulen bleiben nach der Studie Kinder aus einkommensschwachen und bildungsfernen Familien vermehrt unter sich. Die Auswirkungen sind laut Studie negativ für die betroffenen SchülerInnen und die Schulen.
