Die Idee eines überregionalen Radschnellweges wird totgeredet, bevor eine Machbarkeitsstudie dazu überhaupt in Auftrag gegeben worden ist.
Dazu Fraktionssprecherin und Planungsausschussvorsitzende Ingrid Reuter: „Es ist schon erstaunlich: Im Regionalverband Ruhr sind sich alle einig – eben auch die CDU – dass eine solche Radverbindung zwischen den Ruhrgebietsstädten eine gute Sache ist, um den Radverkehr zu fördern. Und hier in Dortmund regt sich die CDU, namentlich Herr Pisula, der die Diskussion im RVR selbst mitverfolgt hat, auf, dass eine solche Schnellverbindung für den Alltagsradverkehr sinnlos und viel zu teuer sei.
Natürlich geht niemand davon aus, dass der Radschnellweg Ruhr für tägliche Fahrten zwischen Hamm und Duisburg genutzt wird, sondern es geht darum, gute, autofreie und schnelle Verbindungen zwischen den einzelnen Städten herzustellen. Teilstrecken sind insbesondere unter Berücksichtigung des Pedelec-Trends sehr wohl für die AlltagsfahrerInnen attraktiv und können natürlich zur Entlastung der B 1 beitragen. Wer am Tag der langen Tafel auf der B 1 mit dem Rad unterwegs war, erinnert sich sicher gerne an das Gefühl, einmal autofrei auf einer ausreichend dimensionierten Straße unterwegs zu sein und nicht auf Absenkungen, Einfahrten, parkende Autos und rasende AutofahrerInnen achten zu müssen. Insofern hat ein solches Projekt neben dem praktischen Nutzen auch einen positiven Effekt für die Sicherheit von VielfahrerInnen und ist ein deutliches Zeichen für die Stärkung des umweltfreundlichen Verkehrsmittels.“
Auch der Blick auf die Höhe der möglicherweise entstehenden Kosten ist insofern interessant, als der Aufschrei typischerweise erfolgt, wenn es ausnahmsweise nicht um schnelle Straßen für schnelle Autos geht. Dabei sind bei den Angaben zu den eventuellen Kosten Fördermöglichkeiten überhaupt noch nicht berücksichtigt worden – wie denn auch, es geht erst mal um eine detailliierte Machbarkeitsstudie.
Ingrid Reuter: „Es wäre schön, wenn die CDU sich einmal in gleicher Weise echauffieren würde, wenn die Millionen für den Weiterbau der OW III a zur Debatte stehen. Die Gesamtkosten für den Ruhrgebietsradweg würden im Vergleich zu einem Teilstück Autobahn ungefähr ein Siebtel der Kosten betragen.
Berechtigt ist der Hinweis auf den Nachholbedarf bei der Herstellung vernünftig ausgebauter Radwegeverbindungen in den Stadtbezirken vermutlich aller Ruhrgebietsstädte. Deshalb darf der Bau eines Radschnellwegs nicht zu Lasten der Planung und Finanzierung notwendiger innerstädtischer Verbindungen gehen.
Zunächst jedoch geht es jedoch um eine Machbarkeitsstudie, wobei es eine Reihe von positiven Erfahrungen im Ausland (z.B. in der Großstadt Kopenhagen) mit solchen Projekten gibt. Zumindest daran sollte auch die CDU interessiert sein. Für uns ist wichtig, dass das Prinzip der Autobevorzugung durchbrochen wird und dem Radverkehr ein anderer Stellenwert in der Verkehrspolitik gegeben wird. Dazu gehören auch Überlegungen zugunsten eine freien Fahrt für RadfahrerInnnen.“