Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet den Ausschuss für Klimaschutz, Umweltschutz, Stadtgestaltung und Wohnen und den Rat um Empfehlung und Beschlussfassung des folgenden Antrags:
- Der Rat ist sich darüber einig, dass angesichts der aktuellen und künftigen energiepolitischen Lage die Abhängigkeit der Stadt Dortmund von der (russischen) Gasversorgung deutlich vermindert werden muss.
- Der Rat fordert deshalb die DEW21 auf, alle nötigen Maßnahmen zu prüfen, um die Nutzung von Gas zur Wärmeversorgung in der Stadt Dortmund auf ein Minimum zu reduzieren und dem AKUSW und dem Rat über die Ergebnisse der Prüfung in den Juni-Sitzungen Bericht zu erstatten.
- Das Thema „Rückzugstrategie aus der Gas-Wärme-Versorgung“ wird im Masterplan Energiezukunft als zentrale Aufgabe verankert und mit einem Zeitplan versehen.
Begründung:
Die Energieversorgung der Stadt Dortmund in Bezug auf die Wärmeversorgung ist faktisch ausschließlich auf Gas ausgerichtet. Dies gilt auch für die Versorgung mit Fernwärme, die in Dortmund insbesondere aus den Gasrußwerken (DG) in die neuen Fernwärmenetze eingespeist wird. Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs wird deutlich, welche Risiken diese Ausrichtung für den Wärmemarkt hat.
Die Zukunft auch bei der Wärmeversorgung liegt klar bei regenerativen Energien. Daher sollte vor allem Geothermie in Dortmund eine deutlich größere Rolle spielen. Dies betrifft sowohl oberflächennahe Geothermie als auch die Nutzung von Tiefen-Geothermie.
Des Weiteren sind keine Untersuchungen oder Projekte bekannt, die eine Vernetzung von LowEX-Systemen zum Ziel haben. In solchen Netzen können auch Abwärmepotenziale mit niedrigeren Temperaturen (zum Beispiel Abwärme aus Serverräumen) genutzt werden.
Das Bundeskabinett hat die Vorlagen des Bundeswirtschaftsministeriums zur Energiewende (das sogenannte Osterpaket) am 6. April 2022 beschlossen. Hier werden zahlreiche Gesetze und Vorschriften für den Ausbau der erneuerbaren Energien mit Vorrang für Wind- und Solarenergie angepasst. Das hat deutliche Auswirkungen auch auf den Wärmemarkt, der sich damit künftig stärker in Richtung mit Strom betriebener Wärmepumpen zur Nutzung regenerativer Wärme entwickeln wird.