Auch nach dem PCB-Skandal der Firma Envio kommt der Hafen nicht zur Ruhe. Immer wieder zogen in der Vergangenheit als Folge von Bränden und Betriebsunfällen schwarze Rauchwolken über das Gebiet – zuletzt am 10. März wegen eines Brands bei der Recyclingfirma Drehkopf. Die GRÜNEN im Rat fragen sich, mit welchen Schadstoffen die AnliegerInnen dabei belastet wurden, denn bei den betroffenen Firmen handelt es sich in den meisten Fällen um Produktionsbetriebe, die mit gefährlichen Stoffen arbeiten.
Ulrike Märkel, Ratsfrau der GRÜNEN: „Bei der Vielzahl von Vorfällen im Hafen, die von der „Bürgerinitiative zur Aufklärung des PCB-Skandals“ jetzt aufgelistet wurden, ist die Sorge um die gesundheitliche Belastung der AnwohnerInnen und KleingärtnerInnen mehr als berechtigt. Wer die schwarzen Rauchwolken über dem Hafen bei den verschiedenen Bränden beobachten konnte, der bekam es tatsächlich mit der Angst zu tun. Wir würden gerne wissen, wie viele Brände und Unfälle es in den vergangenen zehn Jahren tatsächlich gab und welche Schadstoffkonzentrationen jeweils von der Feuerwehr gemessen wurden. Gerade in einem Bereich, der schon durch den Envio- Skandal derart mit Giftstoffen belastet wurde, muss die Stadt sehr sensibel auf jedes Anzeichen für eine weitere Gesundheitsgefahr reagieren. Wir erwarten deshalb eine umfassende Dokumentation der Vorfälle und vor allem genaue Angaben zur Schadstoffverteilung. Wir möchten auch wissen, ob und welche Maßnahmen zum Schutz der BürgerInnen und Freiflächen daraus abgeleitet wurden und fordern für die Zukunft bei Brandfällen im Hafen eine ausreichende Information der Nordstadtbewohner und Schrebergärtner.“
Die Bürgerinitiative hatte in ihrer Presseinformation auch darauf hingewiesen, dass im Zuge der Belastungsmessungen zu Envio nicht nur dort erhöhte PCB-Belastungen ermittelt wurden, sondern auch auf dem Gelände anderer Schrottverwerter. Hinzu kommt, dass das angrenzende Nordstadtquartier mit hohen Feinstaubbelastungen durch den Straßenverkehr zu kämpfen hat.
Ulrike Märkel: „Die damalige Entscheidung des Rates, den Hafen aus der Umweltzone herauszuhalten, geschah gegen die Stimmen der GRÜNEN und erweist sich jetzt einmal mehr als unzulänglich. Schon da hätte man die Chance für einen besseren Gesundheitsschutz der BürgerInnen gehabt. Jetzt sollte man dringend über weitreichendere Schutzmaßnahmen nachdenken, um nicht wieder einen Skandal wie bei Envio zu riskieren.“ Entsprechende Anfragen haben die GRÜNEN nun per Dringlichkeit auf die Tagesordnung des Umweltausschusses und der Bürgerdienste setzen lassen.