Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN bittet um Beratung und Beschlussfassung nachfolgenden Antrags:
1. Der Ausschuss für Personal und Organisation regt an, bei der Auswahl von Auszubildenden für die Stadtverwaltung im Rahmen eines Modellprojekts bewusst ca. 10 % an Schülerinnen und Schülern zu berücksichtigen, deren Abschlusszeugnis den bislang festgelegten Voraussetzungen nicht entspricht.
2. Der Ausschuss für Personal und Organisation fordert den Bereich Personalentwicklung und Ausbildung auf, ein entsprechendes Konzept für die Auswahl und die während der Ausbildungszeit ggf. notwendige fördernde Maßnahmen zu entwickeln.
3. Das Personaldezernat soll zudem prüfen, welche Kooperationsmöglichkeiten mit Kommunen, Jobcenter oder auch Unternehmen bestehen und, ob finanzielle Fördermittel z. B. beim Land beantragt werden können.
Begründung:
Die Stadt Dortmund gehört mit 120 Neueinstellungen bei Auszubildenden (2012) in rund 30 Ausbildungsberufen zu einem der größten Ausbildungsbetriebe in Dortmund. Die städtischen Auszubildenden erzielen bei ihren Abschlüssen in der Regel gute bis sehr gute Noten. Zudem wurde die Stadt für ihre Ausbildungsleistung durch die IHK ausgezeichnet. Dieses tragfähige System ist aus unserer Sicht gut geeignet, in einer bestimmten Anzahl von Fällen von der bisher praktizierten Auslese der Besten abzuweichen, um auch Schülerinnen und Schülern mit unterdurchschnittlichen Zeugnisnoten einen qualifizierten Berufseinstieg zu ermöglichen.
Neben der Sicherung von Chancengleichheit ist es auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels nötig, leistungsschwache Schulabgänger in die Ausbildungsfähigkeit zu führen und in die Arbeitswelt zu integrieren. Projekte dieser Art werden in einigen Unternehmen wie RWE und Telekom, hier vor Ort z.B. von Fa. Kassen Gant-Henke GmbH, schon jetzt erfolgreich praktiziert. Damit schaffen die Unternehmen frühzeitig die nötigen Strukturen, um auch bei zukünftig deutlich weniger Bewerbern, genügend qualifizierte Nachwuchskräfte ausbilden zu können. Mit dem Modellprojekt würde die Stadt ihrer Vorbildfunktion gerecht, gerade benachteiligten Jugendlichen ganz konkret Brücken ins Berufsleben zu bauen und zugleich zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit beizutragen.