Bündnis 90 /DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Dortmund bitten um Beratung und Beschlussfassung nachfolgenden Antrags:
1. Bei der Entwicklung von Kreativstandorten und -arealen ist die Entwicklung im gewachsenen Bestand der Strategie von Abriss und Neubau vorzuziehen.
Begründung:
Leerstand wirkt sich negativ auf die Quartiersentwicklung aus. Deswegen sollten Leerstände als Inkubatoren entwickelt werden um diese einer Nutzung fortzuführen bevor Freiräume zusätzlich versiegelt werden. Zudem haben Immobilien des Bestands durch ihre Historie, Architektur und ehemalige Nutzung einen besonderen Charme, der für die Entwicklung von Kreativarealen ein großes Potenzial darstellt. Auch aus Gründen der Ressourcenschonung und des erweiterten Denkmalschutzes sollten vorrangig Gebäude im Bestand umgenutzt werden.
2. Die freien Flächen in Kreativarealen auf städtischem Grund werden z.B. auch zur Aufstellung temporärer mobiler Bauten für die Nutzung von künstlerisch und kulturell agierenden AkteurInnen unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Begründung:
Kreative Stadtentwicklung funktioniert nur mit sog. Pionieren, die in Räumen mit besonderem Handlungsbedarf ihren Spielraum kreativer Entfaltung sehen. Insbesondere im Kreativareal Hafen kann hier eine Ansiedlung von Projekten der freien Szene für die Entwicklung zuträglich sein. Hier ist die Zusammenarbeit mit dem Bereich Kultur entscheidend, um eine Neuprägung des Areals zu befördern. Dabei ist zu beachten, dass die anfänglichen Pioniere auch in die nachfolgenden Entwicklungen eingebunden werden, um anschließende Verdrängungseffekte zu verhindern.
3. Im Kompetenzfeld "Architektur, Städtebau und Raumplanung" sind weitere Netzwerke zu erschließen.
Begründung:
Im Gegensatz zu den vier weiteren im Masterplan beschriebenen Kompetenzfeldern wird das oben genannte Kompetenzfeld auf ein einziges Netzwerk reduziert. Wichtige Akteure wie das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung, der Informationskreis für Raumplanung und das Institut für Raumplanung werden nicht einbezogen. Darüber hinaus sollten auch inoffizielle Netzwerke von Raumplanern einbezogen werden, um das Wirkungsfeld Stadtplanung in der kreativen Milieubildung erfolgreich und fachkompetent bearbeiten zu können.