Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bittet um Beratung und Beschlussfassung des folgenden Antrags:
1. Bei der Neuverpachtung landwirtschaftlicher Flächen und bei Verlängerung bestehender Pachtverträge durch die Stadt werden die Pächter vertraglich verpflichtet, auf die Verwendung von Glyphosat zu verzichten.
Begründung: Die Weltgesundheitsorganisation hat das Herbizid Glyphosat 2015 als potentiell krebserregend eingestuft. Glyphosat ist das weltweit meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel und in Europa das am weitesten verbreitete Herbizid. Es wird in Deutschland auf 40 Prozent der Ackerflächen eingesetzt, zudem in Parkanlagen, auf Bahngleisen und in Gärten. Die Auswirkungen direkt auf die Ackerflora und indirekt auf die Ackerfauna sind groß: Weniger Wildpflanzen auf und neben den Ackerflächen bieten weniger Lebensraum für weniger Insekten. Und diese sind die Hauptnahrung für andere Tiere wie etwa Vögel; die biologische Vielfalt nimmt mit dem vermehrten Einsatz von Glyphosat ab. 30 Prozent aller Vögel der Agrarlandschaft stehen bereits auf der Roten Liste der bestandsbedrohten Tierarten. Dortmund sollte als Gründungsmitglied des Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt“ eine Vorbildfunktion bei der Verwendung zweifelhafter Pestizide einnehmen.