Das Gutachten zur Belastung der Kunstrasenplätze liegt seit Ende letzten Jahres vor. Die genauen Analyseergebnisse wurden dem Sportausschuss bisher nicht zur Kenntnis gegeben. Auf Nachfrage der GRÜNEN zur letzten Sitzung wurde auf den Umfang der Ergebnisse hingewiesen, eine Darstellung aber für die nächste Sitzung zugesagt.
Barbara Brunsing, GRÜNES Mitglied im Sportausschuss: „Auf der jetzt vorliegenden Tagesordnung des Ausschusses taucht der Punkt nicht auf. Wir gehen aber davon aus, dass die für die Sitzung zugesagte Nachreichung zu unserer Anfrage auch vor dem Hintergrund der aktuellen Berichterstattung in jedem Fall erfolgen wird und die Ergebnisse dann auch öffentlich vorliegen.“
Nach den Medienberichten über krebserregendes Altgummi auf Kunstrasenplätzen hatte die Stadt zunächst keinen Handlungsbedarf zur Analyse der heimischen Kunstrasenplätze gesehen. Ein entsprechender Antrag der GRÜNEN zur Begutachtung des verwendeten Recyclingmaterials wurde nicht behandelt. Am Ende gab es dann aber doch eine Untersuchung und im Dezember 2016 die Entwarnung seitens der Stadt. Es gab allerdings keine Informationen zu den konkreten Ergebnissen der Analyse. Die GRÜNEN hatten deshalb nochmal nachgehakt und die Vorlage der Analyse im Ausschuss gefordert. Dies wurde für die Sitzung am 21. März zugesagt.
Barbara Brunsing: „Für uns gab es nach der Einschätzung der Ergebnisse durch das Gesundheitsamt noch einige Fragen zur Belastung der Plätze, deshalb hatten wir auch die Vorlage der Analyseergebnisse im Ausschuss eingefordert. Denn die Bewertung der Ergebnisse kann, je nachdem welche Grundlage angewandt wird, sehr unterschiedlich ausfallen. Während das Gesundheitsamt von der Bodenschutzverordnung ausgeht, die eine Belastung mit den als krebserregend geltenden PAK erst ab 4 mg/KG kritisch sieht, zieht die Europäische Chemikalienverordnung die Grenze schon bei 1 mg/KG, für Kinderspielzeug sogar schon bei 0,5 mg/KG. Deshalb ist es durchaus entscheidend, welche Ergebnisse tatsächlich auf den Dortmunder Sportplätzen gemessen wurden. Viele PAK haben erbgutverändernde und/oder fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften, verbleiben gleichzeitig sehr lange in der Umwelt und reichern sich in den Organismen an. Kunststoffrasenplätze sind nicht abriebstabil und damit sind die fußballspielenden Kinder den krebserregenden Stoffen durch Stäube und Hautkontakt ausgesetzt. Das ist etwas anderes, als wenn man den Boden für ein Wohngebiet bewertet. Wenn die gemessenen Werte über 1mg/KG liegen, heißt das für uns, dass auch die Bewertungsgrundlage der Stadt nochmal diskutiert werden muss.“