Die GRÜNEN im Rat fordern endlich eine nachvollziehbare Strategie des NRW-Schulministeriums im Umgang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Angesichts der vorgezogenen Weihnachtsferien hatte die GRÜNE Ratsfraktion bereits im Schulausschuss in der vergangenen Woche die Auswirkungen für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte thematisiert. Da war noch nicht absehbar, dass die Landesregierung am Freitagmittag für das vollkommene Chaos sorgen und ab Montag die Präsenzpflicht in Schulen aussetzen würde.
„So kann Frau Gebauer nicht weitermachen. An einem Freitagmittag zu verkünden, dass sich der Schulbetrieb ab Montag grundlegend ändert, ist völlig inakzeptabel und stürzt die Schulen, die Kollegien, die Eltern und ihre Kinder erneut ins Chaos. Keine Schule in NRW kann in dieser kurzen Zeit für ein gutes Unterrichtsangebot sorgen, das sowohl für die Schüler*innen in der Schule, als auch für die Schüler*innen, die zu Hause bleiben, sinnvoll ist.“, äußert sich Julian Jansen, GRÜNES Mitglied im Schulausschuss. „Viele Eltern gerade der jüngeren Kinder können nicht mal eben kurzfristig erneut eine Betreuung organisieren. Dazu kommt, dass viele Schulen und allem viele Schüler*innen nach wie vor nicht mit den notwendigen technischen Geräten für einen gelingenden Distanzunterricht ausgestattet sind. Für alles das war Monate Zeit. Es rächt sich nun, dass die Landesregierung hier vollkommen versagt hat.“
Die GRÜNEN kritisieren insbesondere auch die ideologisch motivierte Weigerung, einen Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht zu ermöglichen, wie es etwa das Solinger Modell vorsieht.
„Wer Schulen zu sicheren Lernorten machen will, muss bereit sein für vorausschauende Planung, innovative Ideen und entschiedenes Handeln. Stattdessen werden seit Monaten nahezu alle Vorschläge der Opposition sowie der Vertreter*innen von Schulen, Eltern, Gewerkschaften und Kommunen von der Schulministerin ignoriert. Wir wollen, dass möglichst viele Schüler*innen möglichst viel Unterricht erleben können. Dafür braucht es jahrgangsbezogen differenzierte Modelle, die die Teilung von Klassen möglich machen, Wechselmodelle und kleinere Lerngruppen in den jüngeren Jahrgängen sowie digitalen Distanzunterricht in den höheren Klassenstufen“, schlägt Julian Jansen vor.
Die Ratsfraktion der GRÜNEN fordert deshalb nun eine klare Strategie und realisierbare Konzepte, die einen sinnvollen Schulbetrieb nach den Weihnachtsferien ermöglichen.
„Im neuen Jahr muss mit dem Schul-Chaos Schluss sein. Dazu gehört auch, dass Schulen vor Ort ihre eigenen Konzepte erproben dürfen. Das ist wahrscheinlich näher dran an den Notwendigkeiten und Bedürfnissen der Schüler*innen und Kollegien als die bisherigen Anweisungen aus Düsseldorf“, so Julian Jansen abschließend.