Die GRÜNEN im Rat kritisieren die Entscheidung des Oberbürgermeisters, den Container der Beratungsstelle KOBER an der Ravensberger Straße ohne ein neues Beratungs- und Hilfskonzept für die bisher auf dem Strich arbeitenden Frauen abzubauen.
Ulrich Langhorst, Ratsmitglied und Mitglied im Sozialausschuss: „Die Erklärung des Oberbürgermeisters, erst nach dem Abbau des Containers über neue Hilfsangebote für die Prostituierten zu reden, ist ein sozialpolitisches Armutszeugnis. Diese Reihenfolge ist nicht nur falsch, sie ist für die betroffenen Frauen katastrophal. Die Folgen der Schließung des Straßenstrichs am Montag sind nicht nur für die BewohnerInnen der Nordstadt, sondern auch für die bisher auf dem Straßenstrich arbeitenden Frauen unabsehbar.
Es ist zu befürchten, dass die massiven Kontrollen von Polizei und Ordnungsbehörden zu einer großen Verunsicherung führen werden. Gerade in einer solchen Situation ist eine feste und gut bekannte Beratungsstelle notwendig. Jetzt zeigt sich, dass die Schließung des Straßenstrichs vollkommen überhastet und ohne flankierende sozialpolitische Maßnahmen vorgenommen wird. Wenn es den Container nicht mehr gibt, wird auch die Arbeit der Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle KOBER ungleich schwieriger. Denn sie müssen ihre Klientinnen dann im gesamten Stadtgebiet finden. Auch der Bereich des Gesundheitsschutzes fällt weg, wenn es keine feste Anlaufstelle mehr für die Kontakte der Frauen zu Ärzten gibt. KOBER und die Frauen werden vom Oberbürgermeister mit der Situation alleine gelassen. Was sagt eigentlich Sozialdezernentin Frau Zoerner dazu, die ja zu Recht gegen eine Schließung des Straßenstrichs war?“
Die GRÜNEN werden den geplanten Abbau des Containers und das fehlende Konzept der Hilfsangebote in einem Dringlichkeitsantrag für den Sozialausschuss in der kommenden Woche thematisieren.