Unter dem Titel Klima-Luft 2030 hat die Verwaltung der Stadt Dortmund jetzt ihr Konzept für die städtischen Klimaschutzbemühungen in den kommenden zehn Jahren veröffentlicht. Dabei wird deutlich: Die Zielmarke für die Klimaneutralität 2045 bleibt hinter den Erwartungen und Forderungen von GRÜNEN und zivilgesellschaftlichen Bündnissen zurück.
„Natürlich ist kommunaler Klimaschutz vor allem eine Frage der Umsetzung konkreter Maßnahmen sowie der rechtlichen Kompetenzen und Ressourcen”, weiß Katrin Lögering, GRÜNES Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen. „In dieser Frage die Zielmarke allerdings so weit in die Zukunft zu verlegen, widerspricht dem wissenschaftlichen Konsens. Wir brauchen eine Kurskorrektur, damit die Stadt Dortmund ihren Beitrag dazu leistet, auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen. Der hier gespiegelte Kurs der vergangenen Bundesregierung leistet diesen Beitrag nicht.”
Gemeinsam mit dem Projektpartner CDU fordern die GRÜNEN deshalb ein, die städtische Zielmarke für Klimaneutralität auf 2035 zu korrigieren. Dazu Ingrid Reuter, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Rat der Stadt Dortmund: „Wir haben als gemeinsames Ziel vereinbart, bereits 2035 die Klimaneutralität in Dortmund zu erreichen. Uns ist klar, dass dies ein ehrgeiziges Ziel ist und umfassende Anstrengungen erfordert – aber es ist zur Bekämpfung der Klimakrise notwendig. Wir werden uns das von der Verwaltung vorgelegte Konzept genau anschauen und prüfen, wo es weitere Handlungsoptionen der Stadt gibt bzw. an welcher Stelle Maßnahmen beschleunigt werden können, um wirksam gegen den Klimawandel vorgehen zu können. Für uns ist effizienter, sozial gerecht gestalteter Klimaschutz eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit“, so Ingrid Reuter abschließend.
Für Irritation hat bei den GRÜNEN die vorgesehene Beratungsfolge gesorgt. Die umfangreiche Verwaltungsvorlage wird als Erstes im Ausschuss für Personal und Organisation am 4. November beraten. Weder wurde der Verkehrs- und Bauausschuss beteiligt, noch ist eine Beratung in den Bezirksvertretungen vorgesehen – obwohl gerade der ebenfalls in der Vorlage enthaltene Masterplan für integrierte Klimafolgeanpassung (MiKaDo) für die Bezirke, die vom Hochwasser betroffen waren, von besonderem Interesse sein dürfte.