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Thema:  Rechtsextremismus

Art: Pressemitteilung

Keine städtischen Hallen für rechte Bands - GRÜNE thematisieren Freiwild-Konzert im Aufsichtsrat der Westfalenhallen

Die GRÜNEN werden das Konzert der umstrittenen Band Freiwild in der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats der Westfalenhallen thematisieren.

Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN: „Viele Menschen in Dortmund wehren sich zunehmend mit Erfolg gegen die hiesige Nazi-Szene. Die Stadt ist an vielen Stellen eindeutig und unmissverständlich gegen Rassismus und Nationalismus aktiv. Umso unverständlicher ist es, dass eine städtische Halle an eine Gruppe vermietet wird, die dafür kritisiert wird, dass sie in ihren Texten – wenn auch sehr subtil und geschickt – völkisch-nationalistische Botschaften versteckt. Das scheint den Geschmack vieler – vor allem junger Männer – zu treffen, die damit nicht zwangsläufig zu Nazis werden oder welche sind. Trotzdem muss man aber davon ausgehen, dass viele Menschen aus rechten Zusammenhängen den Weg in die Westfalenhalle finden werden. Es geht nicht darum, kulturelle Veranstaltungen zu unterbinden, weil sie einem nicht gefallen. Es geht darum, ob in städtischen Hallen Konzerte stattfinden, die dem öffentlichen Einsatz gegen Rechtsextremismus zuwiderlaufen. Deshalb werden wir die Vermietung der Halle an die Gruppe Freiwild im Aufsichtsrat der Westfalenhallen GmbH thematisieren. Die Aussage des Sprechers der Hallen, dass bei anderen Freiwild- Konzerten nichts vorgefallen ist, was bedenklich gewesen wäre, reicht uns nicht aus. Im Gegenteil. Nicht umsonst hat der Staatschutz angekündigt, das Konzert zu beobachten. Und zwar Band und Fans. Das zeigt die Brisanz.“

Ulrike Märkel, Ratsmitglied und Mitglied im Kulturausschuss: „Immer häufiger verstecken Musikgruppen aus dem rechten Milieu rassistisches Gedankengut in Songtexten so geschickt, dass ein strafrechtlich relevantes Verhalten nur schwer nachweisbar ist. Es ist unerträglich, wenn in der Stadt, in der Mehmet Kubasik, der Punker Thomas Schulz und Polizisten von Nazis ermordet wurden, ungehindert Songs der CD "Feinde deiner Feinde" laut gegrölt werden. Darin heißt es zum Beispiel: `Wir haben’s gemacht. Wir haben Leute verdroschen...Wir haben die Straßen der Stadt für uns in Anspruch genommen, keine Gefangenen genommen.` Das ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer der Gewalttätigkeiten und schlimm für diejenigen, die den Repressalien der Nazis weiter ausgesetzt sind.“ Dass sich ´Freiwild` öffentlich von Neonazis distanziert, ist nicht verwunderlich, sondern war schon bei anderen rechten Bands Teil der Strategie. Es bleibt mehr als ein schaler brauner Nachgeschmack, auch vor dem Hintergrund, dass der Sänger früher Frontmann einer offen bekennenden Naziband war. Die halbherzige Distanzierung seiner rechten Vergangenheit ist leicht durchschaubar. Intern sind die Botschaften der Subtexte gut zu verstehen.

Ulrike Märkel: “Winkt kommerzieller Erfolg, distanziert man sich, um dann durch die Hintertür sein Stammpublikum mit den passenden Texten zu füttern und die eigenen völkischen Ideen in den Köpfen junger Menschen zu platzieren. Dass dafür die gute alte Westfalenhalle herhalten muss, ist unerträglich.“

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