Zu der jetzt gestoppten Intertabac in Indonesien äußert sich Ulrike Märkel, Ratsfrau der GRÜNEN: „Wir sind froh, dass die umstrittene Inter-Tabac Asia jetzt zunächst gestoppt wurde. Das gibt den Verantwortlichen der Westfalenhallen GmbH und dem Rat der Stadt die Möglichkeit, nochmal über die Ausrichtung einer solchen Messe in Indonesien nachzudenken. Wir hatten schon in der letzten Sitzung den Rat darum gebeten, ein Zeichen gegen ausbeuterische Kinderarbeit im Sinne der „Magna Charta Ruhr.2010“ zu setzen und die Westfalenhallen GmbH sowie alle anderen städtischen Tochterunternehmen aufzufordern, die Verpflichtungen der Magna Charta einzuhalten. Leider wurde das Thema nicht als dringlich erachtet und auf die Sitzung im April verschoben.“
Die GRÜNEN im Rat hatten in ihrem Antrag darauf hingewiesen, dass der indonesische Tabak auf der US-Liste der mit Kinder- oder Zwangsarbeit produzierten Güter steht. Im Sinne der unterzeichneten Leitlinien der Charta sei das Engagement der städtischen Tochter in einem solchen Land deshalb kritisch zu bewerten. Gleichzeitig wurde auch der offizielle Einspruch des balinesischen Gouverneurs gegen die Inter-Tabac von Oberbürgermeister Ulrich Sierau ignoriert.
„So einfach, wie der OB die Sache dargestellt hat, scheint es nun doch nicht zu sein. Spätestens im April werden wir deshalb über die Einhaltung der der Leitlinien insbesondere auch bei den städtischen Töchtern diskutieren müssen. Neben der ausbeuterischen Kinderarbeit auf den Tabakplantagen in Indonesien gilt das Land unter Zigarettenfirmen als tabakfreundlich und als rasch wachsender Absatzmarkt. Mit der Inter- Tabac in Indonesien wird die Tabakindustrie bei ihrem Bestreben unterstützt, den Absatzmarkt in einem Land zu erschließen, in dem es so gut wie keine Regulierung des Tabakkonsums für Kinder und Jugendliche gibt. Wir werden uns in Blick auf die Magna Charta Ruhr.2010 dafür stark machen, dass diese auch tatsächlich greift.“