Die jetzt vorliegenden Ergebnisse der Befragung der BürgerInnen zu ihrem Mobilitätsverhalten legen nahe, dass sich die Mehrheit der RatspolitikerInnen jahrelang auf einem angeblich hohen Radverkehrsanteil ausgeruht haben, statt die Realitäten in den Blick zu nehmen und die Radverkehrsplanung mit dem entsprechenden politischen Willen und ausreichend finanziellen Mitteln voranzutreiben.
„Schenkt man der Erklärung der Verwaltung zur aktuellen Studie zum Verkehrsverhalten Glauben, gibt es in Dortmund nur Schönwetter-Radler*innen“, kommentiert Matthias Dudde, Ratsmitglied der GRÜNEN die jetzt vorliegenden Ergebnisse der Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten.
„Auch wenn der scheinbare Rückgang des Radverkehrsanteils von 10 auf 6 Prozent darauf beruht, dass die Zahlen aus 2005 deutlich besser ausfielen, als es den Tatsachen entsprach, ist dem Wetter allein nicht die Schuld zu geben. Offenbar hat man sich damals zu Unrecht auf die Schulter geklopft und die Ergebnisse nicht weiter hinterfragt..“
Aus Sicht der Fraktion bestätigt das Ergebnis die Radfahr-Studie des ADAC, die unlängst feststellte, dass es in Dortmund hinsichtlich der Bedingungen für RadfahrerInnen noch einiges zu tun gebe. Ursprüngliches Ziel war ein Anteil des Radverkehrs am Straßenverkehr von 12 Prozent bis 2015. Die Erreichung dieses Ziels rückt nun mehr denn je in weite Ferne.
Matthias Dudde: „Auch wenn die Stadt betont, dass die Einbrüche lediglich bei den Freizeitfahrer*innen zu verzeichnen sind, ist der Anstieg bei denjenigen, die täglich mit dem Rad zur Arbeit fahren, mit unter einem Prozent nicht gerade ein Grund zum Jubeln. Für diese Personen gilt das Argument des Wetters am wenigsten. Sie leiden aber täglich an gefährlichen Engstellen, Unebenheiten sowie verbauten Durchfahrten und auf Radwegen parkenden Autos. Wenn man den Radverkehr wirklich fördern will, muss man das im Sinne der Radfahrer*innen tun. Das geht aber nur, wenn ich deren Bedürfnisse tatsächlich kenne und nicht aus der Windschutzscheibenperspektive plane. Es ist bezeichnend, dass in dieser Stadt allein bei einer Machbarkeitsstudie zu einem Radweg mit Vorfahrt für den Radverkehr reflexartig eine Verweigerungshaltung eingenommen wird. Die Kritik der jetzt vorliegenden Studien – sowohl vom ADAC als auch von den befragten Dortmunder BürgerInnen – sollte ernst genommen. Der Radverkehr muss endlich eine entsprechende Beachtung in allen verkehrstechnischen Planungen der Stadt erhalten “