Für die GRÜNEN bleibt bei der Räumung des Hannibal neben den für die Stadt entstandenen Kosten unter dem Strich vor allem eins: der Skandal darüber, dass ein Immobilienspekulant seinen Besitz so vernachlässigt, dass die daraus resultierenden Folgen zu großen Teilen den Mieter*innen und den Bürger*innen der Stadt zugemutet werden.
Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN: „Es war richtig, dass die Stadt im vergangenen Jahr aufgrund der akuten Gefährdung durch mangelnden Brandschutz den Hannibal evakuiert hat. Es war richtig, den damaligen Bewohner*innen unbürokratisch die notwendigen Hilfen zukommen zu lassen. Es war richtig, dafür auch städtische Gelder einzusetzen – auch auf die Gefahr hin, dass die Stadt dabei auf Kosten sitzen bleibt. Anscheinend sind das nun 840.000 Euro. Das ist aber nur die eine bisherige Abrechnung. Die andere heißt: Es ist und bleibt ein Skandal, dass bei Unternehmen wie Intown anscheinend Rendite vor Investition geht, dass Mieten kassiert, Instandhaltungen und Brandschutzmaßnahmen aber nicht durchgeführt werden. Deshalb unterstützen wir alle Bemühungen der Verwaltung, gerichtlich möglichst viele der durch die Räumung entstandenen Kosten von Intown zurückzufordern. Es macht wütend, dass dabei anscheinend nicht sämtliche Kosten geltend gemacht werden können. Denn auch die nach der Räumung entstandenen Kosten für die Unterbringung und Versorgung der Bewohner*innen sind ja die unmittelbare Folge der Versäumnisse von Intown beim Brandschutz. Wichtig ist uns, dass die Verwaltung weiterhin mit Nachdruck daran arbeitet, dass diejenigen Bewohner*innen, die noch in Notfallwohnungen der Stadt oder in Übergangseinrichtungen leben, ebenfalls bald in eine neue eigene Wohnung ziehen können. Im Übrigen bleibt abzuwarten, ob Intown tatsächlich – so wie es wünschenswert wäre – baldmöglichst eine umfassende Sanierung des Hannibal vornimmt.“