Die Stadt wird alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen, die Eigentümerin des Hannibals zu zwingen, ihren rechtlichen Verpflichtungen gegenüber den Mieter*innen und der Stadt nachzukommen. Von der Anwendung des Instandsetzungsgebots bis zur Enteignung soll alles auf den Prüfstein. Damit folgte der Rat dem Antrag der GRÜNEN. Zugleich gibt es seitens der Stadt die Zusage zur akuten Hilfeleistung. Mit der Zusage, die Kosten für Container zur Einlagerung von Möbeln und Hausrat für drei Monate zu übernehmen, reagierte die Verwaltung auf die Anregung der Bezirksvertretung Innenstadt-West.
Die Firma Intown Property Management GmbH als Bevollmächtigte der Eigentümerin Lüttich Properties hatte durch die kurzfristige Stilllegung des Gebäudes zuletzt die Situation für die ehemaligen Mieter*innen nochmal verschärft. Der Zugang zu den Wohnungen ist nur noch einzelnen Mieter*innen möglich, die eine einstweilige Verfügung erwirkt haben. „Der Hannibal II in Dorstfeld ist ein bezeichnendes Beispiel für die Folgen von Immobilienspekulationen: Rendite geht vor Investition, Mieten werden kassiert, Instandhaltungen - selbst grundlegende Baustellen wie fehlender Brandschutz - nicht durchgeführt. Die daraus resultierenden Folgen werden dann jedoch vollständig den Mieter*innen und der Gemeinschaft zugemutet.
Es müssen jetzt alle rechtlichen glichkeiten ausgeschöpft werden, um genau das zu stoppen und zu verurteilen“, betont Ingrid Reuter, Sprecherin der GRÜNEN im Rat. „Die Mieter*innen tragen dabei persönlich die größte Last. Mit dem Verlust der Wohnung von heute auf morgen standen sie plötzlich vor einem Berg von Problemen, den Intown immer wieder weiter vergrößert hat. Die städtischen Hilfsleistungen laufen und müssen im Sinne der Betroffenen so unbürokratisch wie möglich gewährt werden. Doch gleichzeitig muss den Betroffenen endlich reiner Wein eingeschenkt werden: Denn unabhängig davon, welche Lösungen für das Gebäude gefunden werden, werden Jahre ins Land gehen, bevor das Gebäude überhaupt wieder nutzbar wäre. Denn der Instandsetzungsbedarf besteht ja nicht nur im Bereich des Brandschutzes, sondern beispielsweise auch bei den Aufzügen oder der nicht mehr vorhandenen Heizungsanlage. Mit der kompletten Stilllegung gibt Intown jetzt das Gebäude dem Verfall preis“.