„Es ist gut, dass die Verwaltung den Vorschlag der Bürgerinitiative, ein ganztägiges Durchfahrtsverbot für Lkw auf Probe zu erlassen, aufgegriffen hat“, kommentiert Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin von Bündnis 90/Die GRÜNEN, die aktuelle Meldung zur B1. „Damit diese Maßnahme jedoch tatsächlich zu einer Verminderung der Schadstoffund Lärmbelastung führt, ist es notwendig, dass eine solche Regelung an der B1 auch kontrolliert wird.“ Die Verwaltungsspitze will den Vorschlag zum befristeten Lkw-Durchfahrtsverbot in der ersten Ratssitzung des neuen Jahres verabschieden lassen.
Die Dortmunder GRÜNEN werden dem Vorschlag zustimmen, erfüllt sich damit doch zumindest teilweise eine langjährige Forderung der GRÜNEN im Rat und in der Bezirksvertretung Innenstadt- Ost. Ingrid Reuter: „Seit fast zehn Jahren gelten die verschärften Grenzwerte der EULuftqualitätsrichtlinie, seit fast 30 Jahren wurde in Dortmund über ein Durchfahrtsverbot für Lkw diskutiert, bis es endlich zumindest für die Nacht durchgesetzt wurde. Doch weiterhin wurden gesundheitsschädliche Werte gemessen, ohne dass Gegenmaßnahmen getroffen wurden. Mit dem jetzigen Vorschlag reagiert die Verwaltung nun endlich auf den Handlungsdruck. Jetzt sollten auch CDU und SPD erkennen, dass endlich etwas passieren muss und zumindest dieser Minimallösung zustimmen.“
Christiane Gruyters von den GRÜNEN in der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost: „Wir sind froh über diesen ersten Teilerfolg. Dafür haben wir gemeinsam mit den AnwohnerInnen lange gekämpft. Wir können nur hoffen, dass neben einer Lärmentlastung vor allem auch die gesundheitsgefährdenden Stickstoffdioxidwerte sinken – auch wenn am Ende Ausnahmeregelungen weiterhin für eine bestimmte Menge an Lkw-Verkehr sorgen“. Auch den GRÜNEN im Rat geht der jetzige Vorschlag nicht weit genug. So wäre zu prüfen, ob die Anliegerregelung nicht strenger gefasst werden kann.
Ingrid Reuter weist darauf hin, dass es mit einem befristeten Fahrverbot grundsätzlich nicht getan ist. „Dies ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, doch klar ist, dass es für eine wirksame und dauerhafte Senkung der belastenden Luft- und Lärmwerte konsequente Kontrollen braucht. Und diese müssen mit weiteren Maßnahmen, wie der Ausweitung der Umweltzonen und konsequenter Kontrolle der ab Juni geltenden grünen Plakette sowie der Reduzierung der Hintergrundbelastung durch Luftreinhaltepläne zusammen umgesetzt werden. Darüber hinaus sollten gerade für den Lkw-Verkehr ökologistische Konzepte zur Anwendung kommen, die für eine stärkere Nutzung von Bahn und Schiff sowie eine stärkere Bündelung von Warenströmen und damit für eine Verminderung des Lkw- Verkehrs sorgen.“