Die neuen Pläne für die Bebauung an der Petri-Kirche werden von den GRÜNEN im Planungsausschuss äußerst kritisch gesehen. Entgegen dem ursprünglichen Vorhaben, das Gebäude im Westen höchstens zweigeschossig und sehr transparent auszuführen, soll nun ein dreigeschossiger, um einiges größerer Bau mit nach Norden geschlossener Fassade gebaut werden. Problematisch daran ist, dass diese Seite genau die Sicht ist, auf die man vom Bahnhof kommend in Richtung Westenhellweg zuläuft.
Ingrid Reuter, Vorsitzende des Planungsausschusses und Sprecherin der GRÜNEN Fraktion: „Der Abriss der so genannten Bastion und die Schaffung einer Freitreppe sollte dazu dienen, eine bessere Verbindung zwischen Kampstraße und Hellweg herzustellen und am Schnittpunkt mit der Katharinenstraße einen öffentlichen Raum mit Aufenthaltsqualität herzustellen. Durch die massive Bebauung sehen wir dieses Vorhaben als gefährdet an. Zwar sehen die KollegInnen im Gestaltungsbeirat das heute anders, aber derselbe Gestaltungsbeirat hatte die ursprüngliche, wesentlich kleinere Bebauung damals genauso befürwortet wie wir.“
„Wir halten das für eine massive Veränderung der ursprünglichen Planungen, die nicht ohne eine umfassende Information und Beteiligung der Öffentlichkeit beschlossen werden sollte“, so Birgit Pohlmann, planungspolitische Sprecherin der GRÜNEN. „Der Boulevard Kampstraße soll sich zu einer der wichtigsten Ost-West-Achsen entwickeln und zur Flaniermeile für die DortmunderInnen werden. Deshalb sollten die BürgerInnen auch bei dieser Planänderung vorab beteiligt werden – so wie es auch seinerzeit bei der Aufstellung der alten Pläne geschehen ist. Einen entsprechenden Antrag stellen wir im Planungsausschuss.“
„Der Einwand des Architekten, Herrn Fritschi, dass Kirchen im Mittelalter eng umbaut waren, ist historisch gesehen vollkommen richtig. Doch die Wahrnehmung und der Umgang mit Architektur haben sich seit dem 13. Jahrhundert wesentlich verändert. Heute empfinden wir es als wichtig, Sakralbauten einen Freiraum zu lassen und den sehen wir durch die neuen Planungen gefährdet“, so Ingrid Reuter.