Hinsichtlich der Kritik an den hohen Verlusten des Flughafens hat Flughafenchef Udo Mager öffentlich darauf hingewiesen, dass die Kund*innen der DSW21 den Flughafen weder über die Strompreise noch über die Tickets für Busse und Bahnen sponsern, da die Stadtwerke in beiden Sparten Verluste machen. Über diese Rechnung lässt sich trefflich streiten, doch am Ende müssen die Verluste im Stadtwerkekonzern ausgeglichen werden. Entscheidend ist aus Sicht der GRÜNEN, dass durch die Flughafenverluste jährlich zweistellige Millionenbeträge für die Verbesserung des klimafreundlichen ÖPNV verlorengehen.
„Weder mit den Strompreisen noch mit den Einnahmen für Bus- und Bahntickets müssen die Stadtwerke Gewinne erzielen. Denn hier geht es um originäre Daseinsvorsorge für die Bürger*innen der Stadt, also um die Sicherung existenzieller Leistungen“, erklärt Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN im Rat. „Ob dies auch für den Flughafen gilt, dessen derzeit 2,3 Mio. Passagiere wohl nicht alle aus Dortmund kommen, ist mehr als fraglich. Trotzdem ist die Unterstützung der DSW21 für die Nutzer*innen des Flughafens deutlich höher als für die Nutzung von Bus und Bahn. Denn während die Stadtwerke für jeden Fahrgast im ÖPNV rund 40 Cent drauflegen müssen, wird jeder Fluggast mit über 6 Euro subventioniert. Das steht in keinem Verhältnis“, betont die Fraktionssprecherin der GRÜNEN. „Seit dem Ausbau im Jahr 2000 haben die Dortmunder Stadtwerke damit insgesamt mehr als 300 Millionen Euro in den Flughafen gepumpt. Geld, dass man besser hätte nutzen können, zum Beispiel um den klimafreundlichen öffentlichen Personennahverkehr auszubauen und attraktiver zu machen. Die Zeit ist überfällig, endlich die Reißleine zu ziehen, zumal in Zukunft die Aufwendungen für den ÖPNV höher als bislang ausfallen werden.“
Gesamtgesellschaftlich könne es kein Ziel sein, den Flugverkehr weiter auszuweiten – weder in Dortmund noch sonstwo. Denn das führe zu noch mehr Fluglärm und heize den Klimawandel weiter an. „Dieser Flughafen ist weder ökologisch noch wirtschaftlich vertretbar. Die immer wieder investierten Gelder und die Managementleistungen der Geschäftsführung sollten besser für den geordneten Rückbau des Flughafens und für eine kreative Nachnutzung des Geländes aufgewandt werden – zum Wohle der Umwelt, der lärmgeplagten Anwohner*innen und auch der Stadtwerke.“