2013 sollte im Rahmen des Aufgabenkritikverfahrens das Personal im Bereich Baumschutz einfach halbiert und die Standards für den Baumschutz gesenkt werden – das hätte de facto das Aus für den Baumschutz bedeutet. Denn zeitgleich stieg die Anzahl der Anträge auf Baumfällungen: Während Ende 2012 rund 1200 Anträge zu bearbeiten waren, waren es 2014 bereits mehr als 1500 Anträge. Weil unter diesen Umständen eine sachgerechte Bewältigung der Aufgaben, bei allem Engagement des Fachbereichs nicht mehr zu gewährleisten ist, haben die GRÜNEN die geplanten Personaleinsparungen äußerst kritisch gesehen.
Matthias Dudde, Mitglied der GRÜNEN im Umweltausschuss: „Wir hatten deshalb vor einigen Monaten nachgefragt, wie die Baumschutzsatzung umgesetzt und eingehalten wird. Nach Information der Verwaltung wurde allein im ersten Halbjahr 2014 in zwei Dritteln der beantragten Fällungen, d. h. bei mehr als 1000 Bäumen eine Ausnahmegenehmigung, bzw. eine Befreiung von der Baumschutzsatzung erteilt. Wie häufig die notwendige Begutachtung vor Ort stattfinden konnte, ist nicht bekannt. Aber klar ist, dass es für eine Person unmöglich ist, diese Menge tatsächlich im Einzelfall zu prüfen.
Wir sind deshalb froh, dass jetzt die dringend nötige personelle Verstärkung beschlossen werden soll, statt durch Absenkung der Standards in der Baumschutzsatzung für eine Fallreduzierung zu sorgen. Damit wird sowohl die Belastung der Mitarbeiter*innen im Umweltamt reduziert als auch im Zuge des Klimaschutzes ein wichtiger Bereich der Stadtökologie erhalten. Außerdem wird es nun einfacher, auch gegen ungenehmigte Baumfällungen und Schnittmaßnahmen vorzugehen.“
Martina Stackelbeck, GRÜNES Mitglied im Personalausschuss: „Die Erkenntnis, dass sich die ursprünglich zur Streichung vorgesehene Verwaltungsstelle und auch Stellenanteile des technischen Baumschutzsachverständigen durch Gebühren refinanzieren und ein Wegfall wenig Sinn macht, macht erneut deutlich, dass das Personalentwicklungskonzept der Verwaltung dringend weiter qualifiziert werden muss.“
