Die GRÜNEN im Rat begrüßen die Einrichtung eines Psychosozialen Zentrums für traumatisierte Flüchtlinge. Der Sozialausschuss soll in der kommenden Woche eine entsprechende Vorlage beschließen. Und auch die Überlegungen der Verwaltung, in den Traglufthallen auf der Stadtkrone-Ost ein Ankunftszentrum für Flüchtlinge zu errichten, stoßen auf Zustimmung.
Saziye Altundal-Köse, Ratsmitglied der GRÜNEN: "Damit gehen gleich zwei unserer Forderungen zur Verbesserung der Situation von Flüchtlingen in Erfüllung. Insbesondere das neue Angebot der psychosozialen Versorgung ist wichtig. Denn viele Flüchtlinge leiden aufgrund traumatisierender Erfahrungen durch Krieg und Flucht an psychischen Problemen und brauchen Unterstützung, Beratung und Behandlung. Mit einem Psychosozialen Zentrum werden sowohl eine Lücke in der Versorgung geschlossen als auch bereits vorhandene psychotherapeutische Angebote entlastet und ergänzt."
Die GRÜNEN hatten im Rahmen der Haushaltsberatungen im letzten Dezember beantragt, die Einrichtung eines Psychosozialen Zentrums zu prüfen. Nun ist klar, dass die AWO ein entsprechendes Zentrum betreiben wird. Grundlage dafür ist ein gemeinsames Konzept von Gesundheitsamt und AWO. Das Land fördert die Errichtung und den Betrieb des Zentrums mit 218.000 Euro, die restlichen Kosten von 57.000 Euro trägt die Stadt. Damit werden der Betrieb sowie 1,5 Stellen für Psychotherapeut*innen und eine Stelle für eine/n Sozialarbeiter*in finanziert. Als Standort des Psychosozialen Zentrums ist ein Haus in der Lange Straße vorgesehen. Zusätzlich wird eine Verzahnung mit Angeboten speziell für minderjährige traumatisierte Flüchtlinge in einem Trägerverbund mit Kinderschutzbund, Kinderschutzzentrum und GrünBau angestrebt.
In einer weiteren Vorlage für den Sozialausschuss hat die Verwaltung auf eine Anfrage der GRÜNEN Fraktion mitgeteilt, dass es auch eine Veränderung bei der Nutzung der Traglufthallen auf der Stadtkrone-Ost geben soll. Danach könnten die Hallen zukünftig als Ankunftszentrum dienen, in dem neuankommende Flüchtlinge in einer begrenzten Aufenthaltsdauer erste Informationen über Anforderungen und Integrationsbausteine bekommen. Die GRÜNEN hatten in den letzten Monaten immer wieder die Situation in den Traglufthallen gerade hinsichtlich der großen Hitze und Lautstärke bemängelt und ein Konzept gefordert, mit dem die Unterbringung insbesondere für Familien und allein reisende Frauen mit Kinder zeitlich begrenzt wird.
Saziye Altundal-Köse: "Auch diese Überlegungen der Verwaltung begrüßen wir sehr. Mit einem Ankunftszentrum bekommen die Traglufthallen eine neue Funktion. Damit wäre nicht nur eine gezieltere und schnellere Information von Flüchtlingen zu Beginn ihrer Ankunft in Dortmund möglich. Insbesondere wäre damit auch sichergestellt, dass die in den Hallen untergebrachten Menschen schneller in bessere Unterkünfte ziehen können."