Mit der jetzt angekündigten Gründung eines Beirats zur Lärmminderung will die Stadt Dortmund eine Forderung aus dem 2015 verabschiedeten Lärmaktionsplan umsetzen.
Damit erhoffen sich die GRÜNEN im Rat, dass die Ergebnisse des Lärmaktionsplans genutzt und konkrete Maßnahmen für eine leisere Stadt auf den Weg gebracht werden. Dabei geht es den GRÜNEN aber vor allem um die grundsätzliche Vermeidung von Lärmquellen im Straßenverkehr.
Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN: „Wir hoffen, dass der Beirat sich trotz seines Namens nicht nur mit Lärmminderung befassen wird. Besser wäre es, wenn Lärm erst gar nicht in dem Maße entsteht, dass er die Gesundheit der Menschen gefährdet. Wichtigste Maßnahme dafür ist eine konsequente Förderung des Umweltver-bundes, insbesondere des Fahrrad- und Fußgängerverkehrs. Eine Vernetzung und Zu-sammenarbeit mit dem jetzt gestarteten Beirat Nahmobilität wäre deshalb wünschenswert.“
Der Beirat soll laut Verwaltung einen ständigen Dialog zwischen Öffentlichkeit, Verwaltung, Politik und beteiligten Institutionen gewährleisten und auch neue Impulse geben. Außerdem sollen in dem Gremium die Themen des jeweils aktualisierten Lärmaktionsplans weiterentwickelt und im Anschluss Empfehlungen an die Verwaltung ausgesprochen werden.
Ingrid Reuter: „Es wäre gut, wenn mit Hilfe des Beirats das Thema Lärm auch im Zu-sammenhang mit dem Luftreinhalteplan diskutiert wird. So ist der Straßenverkehr die Hauptursache sowohl für die Lärm- als auch für die Luftverschmutzung. Die jeweils definierten Hotspots mit den höchsten Belastungen sind häufig deckungsgleich, wie beispielsweise an der Märkischen Straße oder der Brackeler Straße. Maßnahmen, die jetzt entwickelt werden, sollten sinnvollerweise beides im Blick haben. Wir hätten uns diese vernetzte Betrachtung schon im Lärmaktionsplan gewünscht. Auch das Thema Fluglärm sollte im Beirat diskutiert werden. Obwohl die ermittelten Lärmemissionen des Flughafens die entscheidenden Grenzwerte nicht dauerhaft überschreiten, sollte der Fluglärm aufgrund der Eingaben vieler betroffener Bürger im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung grundsätzlich betrachtet werden. Konkrete Maßnahmen wurden allerdings nicht hinterlegt. Ein weiteres Themenfeld im Beirat sollte die Ausweisung „ruhiger“ Gebiete im Innenstadtbereich, so genannter Innenstadtoasen, sein. Die sind zwar in der EU-Umgebungslärmrichtlinie als Ziel definiert, doch auf eine Ausweisung wurde im vorlie-genden Aktionsplan für Dortmund verzichtet. Die Aktualisierung und Neuauflage des Lärmaktionsplans für Dortmund steht 2020 an. Wir hoffen, dass die Arbeit des Beirats dann zu einer weiteren Verbesserung dieses sinnvollen Instruments der Stadtplanung beitragen wird.“