Der erneute Vorstoß der Verwaltung zum ganztägigen Lkw-Durchfahrtsverbot auf der B1 wird von den Dortmunder Grünen begrüßt. Das Durchfahrtsverbot ist auch eine langjährige Forderung der GRÜNEN im Rat und in der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost. Die Chancen auf eine Umsetzung stehen gut, denn zu der Maßnahme gibt es laut Verwaltung nur eine Alternative: generelle Diesel-Fahrverbote.
Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN: "Schade, dass die Mehrheit im Rat nicht schon vor Jahren dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt ist. Seit mehr als zehn Jahren gelten die verschärften Grenzwerte der EU-Luftqualitätsrichtlinie, seit mehr als 30 Jahren wird in Dortmund über ein Durchfahrtsverbot für Lkw diskutiert. Möglicherweise wäre der Stadt die Klage der Deutschen Umwelthilfe erspart geblieben, ganz sicher aber hätten die direkten Anwohner*innen deutlich weniger unter Lärm und dicker Luft leiden müssen.
Doch besser spät als nie - auch wenn es nur ein erster Schritt ist und das Gefühl bleibt, dass SPD und CDU weniger aus Überzeugung folgen werden, sondern aus Angst vor generellen Fahrverboten. Wie ernst es der Mehrheit im Rat mit der dringend notwendigen Verbesserung der Luft wirklich ist, wird sich zeigen, wenn weitere Maßnahmen diskutiert werden. Denn der Verkehr auf der B1 ist nicht das einzige Problem. Die Messstellen an den Straßen und die Berichte der Verwaltung zur Luftqualität in Dortmund bestätigen immer wieder, dass die bisherigen Maßnahmen zu keinen Verbesserungen bei der Luftbelastung geführt haben. Die Ratsvertreter*innen müssen grundsätzlich bereit sein, weitergehende Schritte zu unternehmen, wenn man die Gesundheit der Bürger*innen und die EU-Vorgaben ernst nimmt. Mit einem Lkw-Durchfahrtsverbot allein ist es nicht getan. Es muss zusammen mit weiteren Schritten, wie konsequenter Kontrolle und der Reduzierung der Hintergrundbelastung umgesetzt werden. Darüber hinaus sollten gerade für den innerstädtischen Lkw-Verkehr öko-logistische Konzepte zur Anwendung kommen, die für eine stärkere Nutzung der Bahn sowie eine stärkere Bündelung von Warenströmen und damit für eine grundsätzliche Verminderung des Lkw-Verkehrs sorgen. Mittel- und langfristig geht es nicht ohne eine echte Verkehrswende - mit weniger Autoverkehr, mehr schadstofffreien Alternativen und einer umweltfreundlichen Citylogistik."