Der Flughafen beschäftigt sich derzeit mit Veränderungen seiner Start- und Landebahn - offiziell um bestimmte Sicherheitsstandards umzusetzen. Eine Überlegung ist dabei, die Startbahn durch Verlegung der so genannten Landeschwellen um 300-Meter zu verlängern. Damit könnte man zugleich auch größere Flugzeuge starten und landen lassen und damit den Forderungen des Billiganbieters Wizz-Air entsprechen. Doch größerer Flugzeuge passen nach Ansicht der GRÜNEN nicht zu den weiter sinkenden Passagierzahlen.
Ingrid Reuter und Ulrich Langhorst, Fraktionssprecher*innen der GRÜNEN: "Der Flughafen Dortmund rechnet derzeit nach Medienberichten mit 1,96 Millionen Passagieren für 2016. Die Zahlen bleiben damit deutlich hinter den Erwartungen zurück. Bis Ende August gab es einen Rückgang von rund 50.000 Passagieren im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Jahr wurde dafür die politische Entwicklung in der Türkei verantwortlich gemacht. Die weltweiten politischen Krisen werden aber auch in den kommenden Jahren nicht weniger werden. Wenn jetzt die Landebahn durch die Hintertür, an den politischen Gremien vorbei, verlängert wird, dann offenbar vor allem als Zugeständnis an die beherrschende Fluglinie vor Ort. Wizz-Air allein sorgt mit 1,1 Millionen für über die Hälfte der in Dortmund gezählten Passagiere. Damit ist die wirtschaftliche Entwicklung des Flughafens in einem hohen Maß vom Gutdünken einer Billig-Airline abhängig.
Mit der Veränderung der Landeschwelle würden die Grundlagen für die erhoffte Entscheidung zum Ausbau der Landebahn geschaffen. Und jetzt noch zur Hälfte von der Allgemeinheit über die DSW21 mitfinanziert. Ein Anstieg der Passagierzahlen ist aber auch mit größeren Flugzeugen nicht zu erreichen. Stattdessen werden noch mehr Anwohner*innen mit noch mehr Fluglärm durch die verlängerte Einflugschneise belastet. Wir begrüßen deshalb ausdrücklich die Ankündigung der Schutzgemeinschaft, die Planungen des Flughafens einer gerichtlichen Prüfung zu unterziehen. Die Ausbaufantasien des Flughafens müssen endgültig zu den Akten gelegt werden. Statt eine Verlängerung der Start-und Landebahn durch die Hintertür zu planen, sollten sich die Verantwortlichen mittel- und langfristig eher mit der Rückabwicklung des Dortmunder Flughafens beschäftigen."