Für die GRÜNEN im Rat hat sich die CDU mit ihren jüngsten Äußerungen zum Gemeindezentrum Grimmelsiepen sowie zur sozialen Situation am Clarenberg erneut integrations- und sozialpolitisch diskreditiert.
Mario Krüger, Fraktionssprecher und OB-Kandidat von BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN:
„Nachdem die Grundstücke für die geplante Wohnbebauung am Grimmelsiepen nun nicht mehr vom türkisch-islamischen Kulturverein, sondern von der Stadt vermarktet werden sollen,scheint Herr Hengstenberg die Chance zu wittern, das ganze Projekt doch noch zu kippen.
Wenn für ihn ein Miteinander der Kulturen am Grimmelsiepen nur ohne das geplante Gemeindezentrum des türkisch-islamischen Vereins möglich ist, dann verlangt er von einem Teil der dortigen BewohnerInnen nichts anderes als die Aufgabe der eigenen Identität. Das ist genau das alte Denken, das seit Jahrzehnten mit dazu beigetragen hat, Integration und das geforderte Miteinander zu verhindern. Das sieht übrigens auch CDU-Integrationsminister Laschet so. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen hat er ausgeführt: „Mir macht es beispielsweise Sorge, wenn Populisten versuchen, mit einem Kulturkampf gegen Minarette, deren Bau sie komplett verbieten wollen, für Stimmung und Stimmen zu sorgen.“ Genau diese Absicht verfolgt aber der Dortmunder CDU-Fraktionsvorsitzende.
Für uns als GRÜNE gehört zur Integration nicht die Aufgabe der eigenen Identität und Religion, sondern die gegenseitige Akzeptanz. Das scheint mit der Dortmunder CDU nicht zu machen zu sein. Die von der CDU immer wieder als Bedrohung angeführte Parallelgesellschaft ist deshalb nicht der türkisch-islamische Kulturverein mit seinen Mitgliedern. Die eigentliche Parallelgesellschaft ist die CDU.“
Nicht zufällig erscheinen in diesem Zusammenhang auch die Äußerungen des OB-Kandidaten der CDU, Pohlmann, zur Situation am Clarenberg. Auch sie stoßen bei den GRÜNEN auf Widerspruch.
„Wenn Herr Pohlmann von sozialem Sprengstoff am Clarenberg spricht, dann ignoriert er alle Bemühungen, Initiativen und Erfolge der letzten Jahre. Gerade die gemeinsamen Projekte von Wohnungsgesellschaften, der Stadt, der Diakonie und dem Sozialdienst katholischer Frauen haben am Clarenberg das Gemeinschaftsgefühl und das friedliche Miteinander der BewohnerInnen massiv gefördert. Rund sechzig Ehrenamtliche aus unterschiedlichen Nationen engagieren sich in ihrem Umfeld mit gemeinsamen Festen und Aktionen mit Erfolg für eine gute Nachbarschaft. Übrigens auch für eine gute Nachbarschaft mit den zukünftigen Nachbarn am Grimmelsiepen. Denn der türkisch-islamische Kulturverein ist seit Jahren in die Arbeit am Clarenberg integriert. Das nicht zur Kenntnis zu nehmen und stattdessen Ängste zu schüren, zeugt entweder von massiver Unkenntnis oder von willentlicher Fehlinformation der Öffentlichkeit“, so Mario Krüger.