Im Verlauf der gestrigen Ratssitzung wurde unter anderem der langwierige Abstimmungsprozess über die Standards für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung der städtischen Beteiligungsgesellschaften (Public Corporate Governance Kodex) beendet. Die Standards sollen unter anderem dazu beitragen, die Zusammenarbeit aller Beteiligten zu verbessern, die Transparenz zu erhöhen und die Rechte und Pflichten der verschiedenen Gremien zu definieren.
In diesem Zusammenhang haben die GRÜNEN beantragt, dass sich der Rat der Stadt Dortmund verpflichtet, eine Quote von 40% Frauen für alle Gremien der städtischen Gesellschaften zu realisieren und entsprechende Besetzungen vorzunehmen. Eine entsprechende Quotenregelung soll auch für die Vorstände der Gesellschaften sowie für untergeordnete Gesellschaften gelten. Das ist gestern von der Mehrheit des Rates abgelehnt worden.
Dazu Ratsmitglied Martina Stackelbeck: „Meine Recherchen haben ergeben, dass die Frauenquote in Vorständen, Geschäftsführungen und Aufsichtsräten der Beteiligungsgesellschaften erschreckend niedrig ist. Bei der Verabschiedung des Kodexes für Unternehmen hätte es eine einmalige Chance gegeben, auf dem Wege der Selbstverpflichtung für Veränderungen bei allen städtischen Gesellschaften zu sorgen. Stattdessen hat es die Mehrheit des Rates vorgezogen, auf den von uns beantragten Passus zu verzichten. Zumindest bei der SPD ist ziemlich verwunderlich, da sie auf Landes- und Bundesebene selber eine Quotierung beschlossen hat.“
Fraktionssprecherin Ingrid Reuter: „Leider bewegt sich die Mehrheit des Rates in Dortmund damit politisch auf steinzeitlichem Niveau. Aus unserer Sicht ist es beschämend, wie unterentwickelt das Verständnis von Geschlechtergerechtigkeit in Dortmund ist und sich auch in den Führungsebenen der Verwaltung widerspiegelt. Wir werden das Thema wieder aufgreifen und zumindest die SPD weiter mit ihren eigenen programmatischen Aussagen konfrontieren.“