Bündnis 90/Die Grünen stellen zu og. TOP folgenden Antrag zur Beratung und Beschlussfassung :
Die Verwaltung wird beauftragt, Projekte der zielgruppenspezifischen Prävention für Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), zu unterstützen und zu koordinieren. Vorhandene Initiativen und Vereine sollen dabei einbezogen werden.
Ziel soll es sein, eine Anlauf- und Kontaktstelle in Form eines sog. „Gesundheitsladens“ für gesundheitliche Belange von MSM zu gründen und in der Szene aufsuchende Tätigkeit in verschiedenen Einrichtungen zu etablieren.
Dieser neue Beratungsbaustein soll sich dabei in den Gesamtkomplex der Aids-Prävention in Dortmund unter Berücksichtigung der bestehenden Beratungsleistungen angemessen einfügen.
Dem Fachausschuss ist das Konzept für den Gesundheitsladen im Gesamtzusammenhang der Angebote der AIDS- und Sexualaufklärung darzustellen und zur Beratung und zur Beschlussfassung vorzulegen.
Begründung :
Nachdem sich in Deutschland in den 90ìger Jahren zunächst weniger Menschen mit HIV infizierten, ist in den Großstädten seit dem Jahre 2000 die Anzahl von Infektionen wieder deutlich gestiegen. Insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), werden wieder vermehrt Neudiagnosen von HIV und anderen sexuellübertragbaren Krankheiten diagnostiziert.
Die Zahl der neu diagnostizierten HIV-Infektionen hat sich bei diesem Personenkreis im Bundesgebiet seitdem verdreifacht.
Dieser Trend ist leider an der Stadt Dortmund nicht vorbei gegangen.
Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass Dortmund über die größte schwule Szene im Ruhrgebiet verfügt und damit in diesem Bereich Oberzentrum ist.
Aus diesem Grunde muss in Dortmund die zielgruppenorientierte Präventionsarbeit insbesondere für MSM gestärkt werden.
Zielgruppenspezifische Prävention in diesem Sinne heißt auch, dass Präventionsarbeit bei MSM in erster Linie von Männern, die Sex mit Männern haben, betrieben werden muss. Bestehende Beratungsstrukturen und die Verfahren zu Schnelltests könnten in einem Gesundheitsladen gebündelt und vernetzt werden.