Die GRÜNEN im Rat fordern, dass die Stelle der Geschäftsführung des Flughafens öffentlich ausgeschrieben wird. In einem Dringlichkeitsantrag für die Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Beteiligung und Liegenschaften am Donnerstag sollen die Aufsichtsratsmitglieder des Flughafens aufgefordert werden, sich für ein entsprechendes Verfahren einzusetzen. Die Stadt ist mit 26 Prozent am Flughafen beteiligt. Haupteigentümer sind die Dortmunder Stadtwerke DSW 21 als Tochtergesellschaft der Stadt mit 74 Prozent. Der momentane Geschäftsführer Markus Bunk soll bekanntlich durch den bisherigen Chef der Dortmunder Wirtschaftsförderung, Udo Mager, abgelöst werden.
Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN: „Die Besetzung der Stelle der Geschäftsführung des Flughafens ist zu wichtig, als dass sie hinter verschlossenen Türen allein vom Vorstand der Stadtwerke ausgeguckt und dann vom Aufsichtsrat des Flughafens abgenickt wird. Und das alles in einer Geschwindigkeit, die rekordverdächtig ist. Wir wollen stattdessen ein offenes, transparentes Verfahren, in dem der beste Kandidat oder die beste Kandidatin gewählt wird. In diesem Verfahren kann sich auch der Favorit der Stadtwerke, Herr Mager, bewerben, obwohl wir ihn gerne weiterhin an der Spitze der Wirtschaftsförderung sehen würden. Da macht er aus unserer Sicht eine hervorragende Arbeit, auch wenn wir zum Beispiel bei der Ausweisung neuer Gewerbeflächen anderer Meinung sind.“
Der Aufsichtsrat des Flughafens soll bereits am kommenden Freitag in einer Sondersitzung über die Nachfolge von Markus Bunk beraten. Der Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen tagt einen Tag vorher und könnte eine Empfehlung zur Ausschreibung aussprechen.
Ingrid Reuter: „Wenn unser Antrag im Ausschuss am Donnerstag eine Mehrheit findet, gehen wir davon aus, dass sich die vom Rat entsandten Mitglieder des Flughafen-Aufsichtsrates entsprechend verhalten. Darüber hinaus war die Besetzung der Geschäftsführung auch noch kein Thema im Aufsichtsrat der DSW. Auch hier würden wir das gerne diskutieren. Das ganze Verfahren dauert dann zwar länger, aber die Zukunft des Flughafens ist so wichtig, dass man das in Kauf nehmen kann.“ Aus GRÜNER Sicht braucht der Flughafen in den nächsten Jahren vor allem eine Geschäftsführung, die die jährlichen Verluste von ca. 20 Millionen Euro drastisch senkt. Und das ohne Verlängerung der Betriebszeiten und der Start- und Landebahn. Ingrid Reuter: „Wenn das nicht geht, dann braucht die neue Geschäftsführung des Flughafens auch vor dem Hintergrund des immer noch offenen EUSubventionsverfahrens vor allem eines: Abwicklungsqualitäten.“