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Thema:  Kultur + Sport Stadt + Rat

Art:  Antrag

Gedenkort am alten Südbahnhof

Die Fraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, CDU, DIE LINKE+, FDP/Bürgerliste und Die PARTEI im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit bitten um Beratung und Beschlussfassung des folgenden Antrags in der nächsten Sitzung am 23.11.2021:

Beschlussvorschlag

  1. Der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit bekennt sich zur Verantwortung der Stadt Dortmund für ein gelebtes und erlebtes Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus in Dortmund.
  2. Der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit begrüßt den einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost vom 14.09.2021 zur Aufwertung und Einrichtung des Gedenkortes am alten Südbahnhof.
  3. Die Verwaltung richtet noch in diesem Jahr einen Runden Tisch zur Aufwertung des Gedenkortes am alten Südbahnhof ein. Hierzu sollen die Bezirksbürgermeisterin der Innenstadt-Ost und alle relevanten Akteur*innen aus Politik, Verwaltung, der Jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund, der Sinti Union Dortmund, des Roma Kultur Verein Dortmunds, der Koordinierungsstelle LST*, SLADO e.V., der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache sowie der Deutschen Bahn AG (DB Immobilien & DB Netz) und der beta Eigenheim GmbH (Kronprinzenviertel Dortmund) eingeladen werden.
  4. Der Runde Tisch erarbeitet auf Grundlage der Ideenskizze von Daniel Lörcher und Markus Günnewig ein Konzept für ein Gedenken am alten Südbahnhof, das dem Ausschuss zur Sitzung am 18. Oktober 2022 zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll.
  5. Die Verwaltung wird beauftragt bis zum 15.11.2022 eine Kostenschätzung zur Umsetzung des Konzepts vorzulegen.

Begründung

Der ehemalige Bahnhof Dortmund-Süd war während des Zweiten Weltkriegs der zentrale Deportationsbahnhof für die gesamte Region und damit eine bedeutende Schnittstelle im lokalen wie regionalen Räderwerk des Holocausts. Von hier aus wurden etwa 2000 jüdische Menschen und andere Opfergruppen in die Ghettos und Vernichtungslager im besetzten Osteuropa deportiert, wo sie größtenteils ermordet wurden. Bisher erinnert daran nur eine unscheinbare Gedenktafel am historischen Wasserturm. Der örtliche Rahmen ist hier zudem für Gedenkveranstaltungen, die der historischen Bedeutung des Ortes gerecht werden sollen, aufgrund von Größe und Lage äußerst ungeeignet. Während die bereits existierende Gedenktafel um einen Lernraum mit biographischen Informationen zu den Opfern direkt hinter dem Wasserturm ergänzt wird, soll am östlichen Ende der genannten Brücke eine kleine Ausstellung zu den Deportationen, dem Verfolgungsgeschehen hier in Dortmund, sowie dem Massenmord an den Zielorten der Transporte entstehen. Diese ist zu ergänzen durch einen der Bedeutung des Ortes angemessenen Platz für Gedenkveranstaltungen. Vervollständigt wird dieses Ensemble durch eine gestalterische Aufwertung der Seitenwände unter der Brücke sowie einen die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum deutlich steigernden, auf der Brücke zu montierenden, stilisierten Eisenbahnwaggon als Symbol für den Ort und seine Funktion im Rahmen des Holocausts.

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