Schneckenburger: Was in Berlin geht, muss auch in Dortmund möglich sein Die GRÜNEN wollen die auf Bundesebene angestoßene Diskussion um die Besetzung von Aufsichtsratsmandaten mit Frauen auch in Dortmund führen.
Daniela Schneckenburger, Oberbürgermeisterkandidatin der GRÜNEN und Landtagsabgeordnete: „Wenn in Berlin die zuständige SPD-Ministerin eine Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen einführen will, dann sollte das auch in Dortmund für unsere eigenen Aufsichtsräte machbar sein. Denn auch wenn die Pläne der Bundesregierung kein großer Wurf sind: Die Zeit ist reif, die Verankerung einer gesetzlichen Frauenquote längst überfällig. Als GRÜNE plädieren wir dafür, dass diese Quote sogar bei 40 Prozent liegt. Die Aufsichtsräte der städtischen Unternehmen werden nach der Kommunalwahl am 25. Mai neu besetzt. Der neue Rat sollte deshalb unmittelbar in seiner ersten Sitzung im Juni eine entsprechende Richtlinie beschließen. Auch in der Verwaltung selber muss das Thema der Gleichstellung auf die Tagesordnung. Von 24 Fachbereichsleitungen und 5 Eigenbetrieben sind nur 5 Leitungsstellen mit Frauen besetzt. Das sind gerade mal 17 Prozent.“
Momentan liegt die die Frauenquote in vielen Aufsichtsräten der städtischen Unternehmen weit unter den angestrebten 30 Prozent - von 40 Prozent ganz zu schweigen. So beträgt beispielsweise die Quote im Aufsichtsrat des Flughafens gerade mal 20 Prozent (15 Mitglieder, davon drei Frauen), bei der DSW 21 liegt sie ebenfalls bei 20 Prozent (20 Mitglieder, davon 4 Frauen) und im Aufsichtsrat der Westfalenhallen bei 26 Prozent (15 Mitglieder, davon 4 Frauen).
Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin und Spitzenkandidatin der GRÜNEN: „Ohne unsere drei GRÜNEN Frauen in diesen drei Aufsichtsräten sähe die Bilanz noch schlechter aus. Wir haben schon 2011 eine größere Beteiligung von Frauen in den Dortmunder Aufsichtsräten und Gesellschaften beantragt. Die Gleichstellung sollte dadurch verbessert werden, dass sich der Rat der Stadt Dortmund verpflichtet, eine Quote von mindestens 40 % Frauen für alle Gremien der Gesellschaften zu realisieren und entsprechende Besetzungen vorzunehmen. Das sollte dabei auch für die Vorstände der Gesellschaften sowie die untergeordneten Führungsebenen gelten. Unser Antrag ist damals von CDU und SPD unisono abgelehnt worden. Vor dem Hintergrund der großen Koalition in Berlin findet ja jetzt vielleicht auch in Dortmund ein Umdenken statt.“