Für die GRÜNEN im Rat könnte die neue EU-Richtlinie der Anfang vom Ende des Dortmunder Flughafens sein.
Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN: „Es zeigt sich immer mehr, dass der Flughafen nur eine schöne Kulisse ist, hinter der eine Menge Geld verbrannt wird. Immer wieder versuchen die Flughafenbefürworter und die Geschäftsführung mit Meldungen über gestiegene Passagierzahlen und zusätzliche Fluglinien diese Kulisse nach außen aufrecht zu erhalten. Durch die neue Leitlinie der EU-Kommission droht die schöne heile Wickeder Flughafen-Welt nun allerdings endgültig zusammenzubrechen. Sollten in der Tat die Höhe und die Dauer der bisherigen Zuschüsse für den Flughafen auf die Hälfte begrenzt werden, dann muss man sich keine Gedanken mehr um eine Verlängerung der Betriebszeiten sowie der Start- und Landebahn machen. Im Gegenteil: Wenn der finanzielle Tropf der Stadtwerke als Eigentümerin weitgehend versiegt, dann sollte man langsam damit beginnen, Alternativen zur Umnutzung des Flughafens und des Geländes zu planen. Dazu kommen ja auch noch die EU-Prüfverfahren wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Wettbewerbsrecht.“
Schon jetzt sind es Jahr für Jahr rund 20 Millionen Euro, die aus den Kassen der DSW21 und damit der Kundinnen und Kunden der Stadtwerke zur Verlustabdeckung des Flughafens ausgegeben werden. Damit werden sowohl die Billig-Airlines als auch die Passagiere hoch subventioniert. Dieses Geld fehlt den Stadtwerken, um anstehende Investitionen im Verkehrsbereich zum Beispiel bei Bussen und Bahnen vornehmen zu können. Das ist aber eine der Kernaufgaben der Stadtwerke im Sinne der Daseinsvorsorge für die DortmunderInnen. Stattdessen soll nun auch noch auf die Gewinnausschüttung der DSW 21 an den städtischen Haushalt in Höhe von 5,6 Millionen Euro verzichtet werden. Das zeigt deutlich: Die Verluste des Flughafens verhindern u.a. bessere Bedingungen für die BenutzerInnen des öffentlichen Personennahverkehrs.
Ingrid Reuter: „Da hilft auch die Hoffnung der SPD auf einen Öko-Airport nicht weiter. Nicht nur, dass ein Flughafen so ökologisch ist wie eine Schlachtplatte vegetarisch: Fluglärm und der Ausstoß von Schadstoffen werden auch noch hoch subventioniert. Es ist absehbar, was vom Flughafen übrig bleibt, wenn dies durch die neue EU-Richtlinie eingeschränkt wird.“