Viele Baustellen belasten derzeit die Geschäftsführung des Flughafens: Eine Lösung der Probleme - und damit ein Ende der finanziellen Unterstützung durch die Dortmunder Stadtwerke - ist nicht in Sicht. Und die vom Flughafen geplanten Maßnahmen zur "Gesundung" - wie die Betriebszeitverlängerung und der Ausbau der Landebahn bzw. die kurzfristige Verlegung der Landeschwellen - bedeuten eine Zunahme der Lärmbelastung für die Anwohner*innen in Dortmund und Unna. Für die Dortmunder GRÜNEN der richtige Zeitpunkt für eine Kehrtwende.
Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN: "Auch wenn Herr Mager sich immer wieder um Optimismus bemüht: Der Flughafen Dortmund leidet nicht nur unter sinkenden Passagierzahlen, sondern auch unter mangelnder Wettbewerbsfähigkeit. Erneut ist eine Vielzahl kostenintensiver Investitionen nötig, um den Flughafen grundsätzlich im Rennen um attraktive Fluglinien zu halten. Doch das ist am Ende keine Garantie dafür, dass sich die Airlines dann auch in Dortmund ansiedeln. Derzeit lebt der Dortmunder Flughafen hauptsächlich von einer Fluglinie, die jederzeit frei ist, sich woanders anzusiedeln. Eine ähnliche Abhängigkeit hat der Flughafen schon mehrmals erlebt und musste dann jeweils heftige Anstrengungen unternehmen, um die Abwanderung der Airline zu kompensieren.
Die Konkurrenz unter den eng beieinander liegenden Regionalflughäfen, die alle dauerhaft Defizite verzeichnen, ist groß. Zumal in unmittelbarer Nähe mit Düsseldorf und Köln auch noch zwei internationale Flughäfen zur Verfügung stehen. Unter großen Mühen versucht Herr Mager seit Jahren, ein gewisses Angebot an Flugzielen zu schaffen und die Passagierzahlen zumindest zu halten. Doch die Zahlen bleiben weiterhin unter der Zwei-Millionengrenze, neue Fluglinien konnten nicht geworben werden, die Flugziele sind nicht die attraktivsten und die ökologisch, aber auch wirtschaftlich bedenkliche Verlängerung der Betriebszeiten ist vor dem OVG gescheitert. Und über allem schwebt noch immer die Unsicherheit, ob Brüssel an die Wirkung der vorgelegten Wirtschaftspläne glaubt. Denn nur wenn die EU überzeugt davon ist, dass der Dortmunder Airport ab 2023 schwarze Zahlen schreibt, bliebe dem Flughafen eine Rückzahlung nicht erlaubter Subventionen in Millionenhöhe erspart. Von der schwarzen Null ist Herr Mager derzeit allerdings weiterhin rund 18 Mio. Euro entfernt.
Es ist an der Zeit, endlich die Reißleine zu ziehen und die Ausbaufantasien des Flughafens endgültig zu den Akten zu legen. Ökologisch ist die Vielzahl der Flughäfen auf engstem Raum nicht vertretbar. Doch jetzt zeigt sich, dass der Flughafen Dortmund auch wirtschaftlich auf keinen grünen Zweig kommt. Die immer wieder investierten Gelder und die Managementleistungen der Geschäftsführung sollten besser für den Rückbau des Flughafens und für eine kreative Nachnutzung des Geländes aufgewandt werden - auch zum Wohle der Stadtwerke und der lärmgeplagten Anwohner*innen."