Die Pläne des Dortmunder Flughafens zur Verlängerung der Landebahn um 300 Meter stoßen auf den Widerspruch der GRÜNEN im Rat. Der Flughafen hat Ende Mai einen Antrag bei der zuständigen Bezirksregierung Münster gestellt, die Landeschwelle um 300 Meter in Richtung Unna zu verlegen, um damit die Landebahn zu verlängern.
„Durch die Corona-Krise ist nicht nur der Flugverkehr in Dortmund eingebrochen. Insgesamt fehlen den deutschen Flughäfen laut Flughafenverband ADV pro Monat 500 Millionen Euro an Einnahmen. Der Flughafen Dortmund wird für dieses Jahr voraussichtlich mindestens rund 20 Mio. Euro zusätzlich von den Dortmunder Stadtwerken benötigen. Corona ist das eine, der fortschreitende Klimawandel ist das andere. Beides zeigt, dass wir nicht weitermachen können wie bisher, sondern eine grundsätzliche Diskussion um die Entwicklung auch des Flugverkehrs führen müssen. Mit dem Antrag auf eine Verlängerung der Landebahn tut der Flughafen jedoch so, als wenn es beides nicht geben würde“, kommentiert die Fraktionssprecherin der GRÜNEN, Ingrid Reuter, die Situation.
Hintergrund für die Verlegung der Schwelle, die eigentlich aus Gründen des Lärmschutzes vorhanden ist, ist der Wunsch von WizzAir als größtem Nutzer des Flughafens, zukünftig den neue Airbus 321neo einzusetzen.
„Der Flughafen ist ja nicht nur durch Corona gefährdet. Er wäre nicht überlebensfähig, wenn nicht die Stadtwerke DSW21 in den letzten Jahrzehnten fast 300 Millionen Euro in den Flughafen gepumpt hätten, um dessen Verluste auszugleichen. Die durch Corona verlorenen Einnahmen kommen da jetzt obendrauf. Das zeigt, wie fragil das Dortmunder Flughafen-Modell ist. Das sind auch keine guten Nachrichten für die über 400 Beschäftigten. Sie brauchen eine sichere Perspektive, die nicht von dauerhaften Subventionen und zusätzlich von einem Monopolisten wie WizzAir und dessen Unternehmensentscheidungen abhängig ist. Deshalb wollen wir, dass sich die Stadt perspektivisch Gedanken über eine andere, zukunftssichere Nutzung des Geländes macht. Eine Verlängerung der Landebahn ist da keine zukunftsweisende Entscheidung.
Außerdem führt eine Verlängerung dazu, dass die Anwohner*innen in Richtung Unna mit steigenden Lärmbelastungen zu rechnen haben“, so Ingrid Reuter abschließend.