Die SPD hat eine gravierende Weichenstellung pro Flughafen getroffen. Gegen den Widerstand der Delegierten aus den am meisten betroffenen Stadtbezirken wurden verkürzte Nachtruhezeiten und die Einleitung eines Verfahrens zur Verlängerung der Start- und Landebahn beschlossen.
Dazu OB-Kandidat und Fraktionssprecher der GRÜNEN im Rathaus, Mario Krüger: „Die Umsetzung des Beschlusses bedeutet mehr Lärm für die AnwohnerInnen, Wertverlust für Immobilien, Belastung des Vorzeigeprojektes Phoenix-See, Klimastress und Weiterschaufeln am Millionengrab. Der Versuch von SPD-Mitgliedern, den Flughafen als Erfolgsgeschichte zu stilisieren, ist angesichts der massiven Einbrüche bei den Fluggastzahlen und der erfolglosen Rettungsstrategien über Billigfluglinien realitätsfern. Aus unserer Sicht ist es angesichts der zahlreichen Defizite in wesentlichen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge unverantwortbar, weitere Millionen in den Flughafen zu stecken.
Allerdings ist auch klar, dass der Beschluss des Parteitages letztlich nur ein Zeichen in die Richtung Flughafen-Geschäftsführung ist, um Unterstützung zu signalisieren. Dass dieses Zeichen aus der Sicht von Herrn Bunk nicht ausreicht, hat er in seiner kurzen Amtszeit bereits mehr als einmal deutlich gemacht. Für uns ist ein Signal, das den Flughafen absehbar nicht rettet, dafür aber jede Menge negative Konsequenzen nach sich zieht, ein schlechtes und verzichtbares Signal.“
Dazu Hilke Schwingeler, Sprecherin des Kreisverbandes der GRÜNEN: „Wir hoffen, dass die WählerInnen dies erkennen und in ihrer Wahlentscheidung berücksichtigen. Denn der Beschluss der SPD bedeutet auch, näher zur CDU zu rücken und allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz eine mögliche Koalition mit der Flughafenentscheidung zu verknüpfen, wie dies von einigen SPD-Delegierten thematisiert wurde. GRÜNE stehen dagegen nicht nur für ökologische Vernunft, sondern auch für ökonomische Effizienz. Der Flughafen ist und bleibt ein Subventionsfass ohne Boden.“