Nachdem bekannt wurde, dass Messstationen nicht richtig funktioniert haben sollen, lassen sich jetzt noch nicht einmal Rückschlüsse auf die tatsächliche Reduzierung von Feinstäuben durch die Umweltzone ziehen. In NRW ist die Feistaubbelastung leicht zurückgegangen, in den Zentren der Ruhrgebietsstädte dagegen nicht.
Der ehemalige Spitzenreiter Brackeler Straße, in der Diegel die kleinste Umweltzone der Welt installiert hat, ist kurzerhand aus der Wertung genommen worden, weil die Messanlage falsche Werte ausgespuckt hat. Dazu OB-Kandidat und Fraktionssprecher Mario Krüger: „Unklar ist, wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz überhaupt festgestellt hat, dass die Messstation nicht funktioniert, da sie ja offensichtlich nicht komplett ausgefallen ist. Tatsache ist, dass die Messdaten komplett aus dem Netz entfernt wurden, so dass nur noch spekuliert werden kann, ob die Fahrverbote einen Entlastungseffekt hatten oder ob die Wetterlage zu günstigeren Werten beigetragen hat, was zu Recht vom Landesamt als eine Ursache angesehen wird. Aus unserer Sicht muss die Wirksamkeit der Fahrverbote auf einer so minimalen Strecke jedenfalls angezweifelt werden.“
Bei den Stickoxiden, wo die Quelle eindeutiger dem Auspuff zugeordnet werden kann, sind die Werte konstant hoch geblieben.
Laut EU–Bestimmung sollen die Grenzwerte von 42 Mikrogramm auf 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft reduziert werden. An vielen Stellen im Ruhrgebiet und nachgewiesenermaßen auch in Dortmund sind die Werte wesentlich höher.
Stickoxide können Atemwege und Lunge schädigen. Sie entstehen bei der Verbrennung im Motor. Dazu Fraktionssprecherin Ingrid Reuter: „Die veröffentlichten Messwerte machen deutlich, dass die undurchsichtige Einrichtung von Miniumweltzonen zumindest im Ballungsraum Ruhrgebiet erwartungsgemäß nicht oder nur wenig zur Feinstaubreduzierung beigetragen
hat. Wir hoffen, dass die Verschärfung der Grenzwerte für Stickoxid endlich zum Lückenschluss der Umweltzonen führt und das Ruhrgebiet einheitliche Regelungen für die verschiedenen Fahrzeugklassen erhält. Dies könnte sich dann letztlich wieder positiv auf die Feinstaubbelastung auswirken. Das Argument der Wirtschaft, in Zeiten der Krise dürfte keine weiteren Beschränkungen des motorisierten Verkehrs erfolgen, zieht nicht. Letztlich ist jeder Beitrag zur Verbesserung der Luft auch ein Beitrag zur Verbesserung der Emissionsstandards von Autos und ein weiterer Anreiz zur Anschaffung von schadstoffarmen Autos.“