Ein gewohntes Bild auch in der Dortmunder Innenstadt: Menschen sammeln Pfandflaschen aus Mülleimern. Das Sammeln ist für viele Menschen oft die einzige Möglichkeit für einen Zuverdienst, um besser über die Runden zu kommen. Das Wühlen im Müll ist jedoch nicht nur menschenunwürdig, es besteht darüber hinaus für Pfandsammler*innen auch immer ein gesundheitliches Risiko. In vielen Städten gab es deshalb Modellversuche mit sogenannten Pfandringen für Flaschen an Mülleimern.

Svenja Noltemeyer, Ratsmitglied der GRÜNEN: "Auch wenn in Dortmund ein Antrag der GRÜNEN zur Durchführung einer zeitlich begrenzten Testphase keine Mehrheit im Rat fand, sollte man sich die Erfahrungen anderer Städte anschauen und auswerten. Es sollte weiterhin Ziel der Stadt sein, das Sammeln für die Menschen würdevoller zu machen und ein funktionierendes Sammelsystem einzuführen. So hat man sich beispielsweise in Essen entschieden, die zunächst abgelehnte Idee von Pfandringen mit neuen Erkenntnissen nochmal neu zu bewerten. Köln will jetzt in einem Versuch ein Jahr lang andere Systeme testen. Da sollten wir auch in Dortmund hinkommen. Dabei kann man durchaus auch von gescheiterten Beispielen lernen." Nach Beobachtungen der GRÜNEN stellen viele Dortmunder Bürgerinnen und Bürger das Pfandgut auch jetzt neben oder auf die Mülleimer, mit dem Risiko, dass Flaschen kaputt gehen und Scherben im Bereich der Mülleimer liegen. Ein unnötiges Sicherheitsrisiko, das durch die Installation von Pfand-/Flaschenringen vermieden werden kann.

Svenja Noltemeyer: "Pfandringe oder andere innovative Sammelsysteme wären eine konkrete Unterstützung für Menschen, die sammeln. Damit könnte die Stadt nicht nur ein Zeichen für ein bewussteres Miteinander setzen, sondern würde auch Reinigungskosten reduzieren und beim Recycling von Flaschen helfen. Auch wenn es bisher noch keine perfekte Lösung gibt: Die Idee der Pfandringe ist gut. Eine praktikabler Weg sollte, auch über die Erfahrungen anderer Kommunen, in jedem Fall zu finden sein."