Aus Sicht der GRÜNEN ist der Salto rückwärts der Staatsanwaltschaft im ENVIO- Prozess nicht nachvollziehbar. Gleichzeitig begrüßen die GRÜNEN, dass der Prozess fortgesetzt wird und für den 21. Oktober zusätzliche GutachterInnen eingeladen werden. Ein Aussetzen des Prozesses und die dadurch entstehende Hängepartie wäre für die Betroffenen zusätzlich zu den schon vorhandenen körperlichen Auswirkungen quälend gewesen. Das ist erst mal vom Tisch.
Ratsmitglied Ulrike Märkel: “Wir hoffen, dass die Staatsanwaltschaft mit ihrem Antrag auf Ladung von Experten nicht von ihrer eigentlichen Anklageschrift abweicht, sondern nach wie vor am Zusammenhang zwischen erhöhten PCB-Blutwerten und einem erhöhten Krankheitsrisiko festhält. Positiv ist auf alle Fälle, dass nun für den 21. Oktober mit Professor Frentzel-Byme und Dr. Kruse zwei außerordentlich renommierte Gutachter geladen werden, die als kompetente Kapazitäten weitreichende wissenschaftliche Kenntnisse hinsichtlich der Auswirkungen von PCB haben. Das ist aus Sicht der gesundheitlich hoch belasteten ehemaligen ENVIO-MitarbeiterInnen eine sehr gute Nachricht.“
Fraktionssprecherin Ingrid Reuter: „Wir halten daran fest, dass im Sinne der Opfer eine schnelle Entscheidung des Gerichtes sowohl in Bezug auf die Schuldfrage von Herrn Neupert und Co. als auch der Frage der Entschädigungszahlungen herbeigeführt werden muss. Von einer jahrelangen Aussetzung hätten im Zweifelsfall zunächst mal die Angeklagten und Verantwortlichen der Firma ENVIO profitiert. Durch die jetzt vorgenommene Ladung zusätzlicher hochkarätiger Gutachter ist zu hoffen, dass eine Entscheidung und Entschädigung für die Opfer schneller erreicht werden kann.“