Dortmund liegt weltweit auf Platz 10 in einer Rangliste der autofreundlichsten Städte. Das hat die Untersuchung „Driving City Index“ eines Online-Autoportals ergeben.
Ein Kriterium für die autofreundliche Platzierung Dortmunds sind die niedrigen Parkgebühren in der Innenstadt. Für die GRÜNEN im Rat steht das Ergebnis im krassen Gegensatz zu den von der Verwaltung vorgestellten Plänen, Dortmund für die Nutzung von Fahrädern zu einem zweiten Kopenhagen zu machen.
„Nach der Studie ist Calgary die autofreundlichste Stadt der Welt. Mit Platz 10 von 100 Städten ist Dortmund also im Moment wohl eher Calgary als Kopenhagen“, kommentiert die Fraktionssprecherin der GRÜNEN, Ingrid Reuter.
„Das Ergebnis zeigt, welche Vorrangstellung das Auto in den letzten Jahrzehnten auch in Dortmund in der Stadtentwicklung gehabt hat. Das muss sich ändern, wenn man für Fahrradfahrer*innen das Kopenhagen Westfalens werden will. Benötigt wird endlich mehr Platz für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen und weniger Platz für den Autoverkehr. Dazu gehört auch eine Fahrspur auf dem Wall für den Radverkehr. Tempo 30 sollte zukünftig zur Regel werden, alles andere eine Ausnahme. Und es bedeutet, dass Parken in der Stadt teuer werden muss als die Fahrt im ÖPNV. Außerdem brauchen wir mehr Platz für Car-Sharing-Angebote und Lastenfahrräder.“
In der Untersuchung des Online-Portals wurden in 100 Städten insgesamt 15 Faktoren untersucht, unter anderem Verkehrssicherheit, Straßenqualität, Stauträchtigkeit oder Kosten. In Deutschland ist demnach nur Düsseldorf noch autofreundlicher als Dortmund. Besonders attraktiv für Autofahrer*innen sind dabei die Parkgebühren in der Innenstadt. Unter den 10 ersten Plätzen der autofreundlichsten Städte hat Dortmund die niedrigsten Parkgebühren, berechnet pro 2 Stunden Parkdauer. Gleichzeitig hat Dortmund die zweitschlechteste Luftqualität hinsichtlich der Belastungen mit Feinstaub.
„Wir sind als Stadt gerne in vielen Bereichen vorne dabei. In der Hitliste der autofreundlichsten Städte der Welt hätten wir allerdings nichts dagegen, einige Plätze nach hinten zu rutschen und gleichzeitig dem Ziel einer fahrrad- und fußgängerfreundlichen Stadt einige Schritte näher zu kommen. Das muss man aber auch ernsthaft wollen und umsetzen. Wir werden sowohl die Verwaltung als auch die anderen Fraktionen daran messen“, so Ingrid Reuter abschließend.