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Thema:  Umwelt + Verkehr

Art:  Pressemitteilung

Dortmund Tabellenvorletzter: Vier Minus für den Radverkehr

Das Ergebnis des aktuellen ADFC-Fahrradklima-Tests 2018 liegt vor. Die schlechte Nachricht: In Dortmund hat sich die Situation für Radfahrer*innen nicht verbessert, sondern gegenüber den Ergebnissen der Vorjahre sogar noch leicht verschlechtert. Die Stadt landet beim jetzt neu eingeführten Vergleich der Städte über 500.000 Einwohner*innen bundesweit auf dem vorletzten Platz.

Wer täglich mit dem Rad in die Stadt fährt, erlebt die im Test aufgeführten Schwächen am eigenen Leib: Auf den oft zu schmalen Radwegen kommen einem vor allem die Lkw bedrohlich nahe. Die auf den Radwegen „mal eben“ parkenden Autos und Lieferwagen zwingen zu halsbrecherischen Ausweichmanövern und die Querung des Walls wird an den Baustellen nicht nur für Radfahrende zum täglichen Ratespiel. Kein Wunder, dass die Befragten in den Kategorien „Breite der Radwege“, „Führung durch Baustellen“ und „Falschparkerkontrolle auf Radwegen“ ein klares Mangelhaft vergeben.

„Das führt dazu, dass die Sicherheit der Radfahrer*innen in Dortmund mit der Schulnote 4,8 – und damit mit dem schlechtesten Wert seit 2012 – bewertet wird“, betont Matthias Dudde, Grünes Ratsmitglied im Beirat Nahmobilität. „Im Beirat wird viel über mehr Sicherheit für den Radverkehr diskutiert, seit auf Antrag der GRÜNEN das Gremium beauftragt wurde, besonders gefährliche Stellen und Situationen für Radfahrer*innen zu definieren und entsprechende Maßnahmen zu erarbeiten. Doch noch mangelt es an der Umsetzung von Vorschlägen. Gut, dass die Verwaltung jetzt entschieden hat, den städtischen Fuhrpark mit Abbiegeassistenten auszustatten und die roten Sicherheitsmarkierungen für den Radverkehr an Kreuzungen anzubringen“, so Dudde. Doch das allein reicht nicht.

„Die Lösungen liegen auf dem Tisch, doch es fehlt der Mut, die Maßnahmen auch umzusetzen“, erklärt Dudde. Immer wieder scheiterten die nötigen politischen Entscheidungen an der Angst, dass Autofahrer*innen unverhältnismäßig belastet werden könnten. „Bei der Diskussion um die Gleichberechtigung von Verkehrsteilnehmer*innen muss man sich nur auf der Straße umschauen, das Auto beherrscht weiterhin das Straßenbild. Wenn wir aber den umweltfreundlichen Verkehr in der Stadt fördern wollen, auch weil wir unsere Grenzwerte bei der Luftbelastung stetig überschreiten, müssen wir bereit sein, im Straßenraum dafür den nötigen Platz zu schaffen“, so Dudde. Dazu gehöre auch die Überlegung, auf dem Wall eine Spur für den Radverkehr frei zu machen. Oder die grundsätzliche Bereitschaft, mehr Geld in die Förderung des Radverkehrs zu investieren.

„Um mehr Menschen zum Umstieg auf das Rad zu bewegen und nicht immer die Laterne bei der Fahrradfreundlichkeit der Städte zu tragen, darf die Aufteilung des Straßenraums nicht mehr nur aus Autofahrersicht betrachtet werden. Eine Steigerung des Radverkehrsanteils ist maßgeblich davon abhängig, ob es gelingt, die gesamte Infrastruktur endlich spürbar zu verbessern“, so Matthias Dudde abschließend.

 

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