Seit Monaten ist es nahezu unmöglich, sachgerecht über eine sinnvolle Nutzung des ehemaligen Gebäudes des Museums am Ostwall zu beraten. Zwar ist das Interessenbekundungsverfahren soweit abgeschlossen, aber es liegen vonseiten der Verwaltung noch keine konkreten Nutzungsalternativen zur Entscheidung vor: weder das Finanzierungskonzept für ein Baukunstarchiv, noch die konkreten Angebote seitens anderer interessierter Investoren.
Dazu Fraktionssprecherin Ingrid Reuter: „Nach wie vor haben wir große Sympathie für die Idee, das ehemalige Museumsgebäude als Baukunstarchiv mit zusätzlichen weiteren Nutzungen im Bereich bildender Kunst umzugestalten. Allerdings wachsen die Zweifel, ob ein solches Archiv am Ostwall finanziell zu verwirklichen ist, ohne dass der Haushalt mit weiteren Risiken belastet wird.
Außerdem sollten die Erlöse aus dem Verkauf der Immobilie genutzt werden, um die immensen Kosten, die durch die Sanierung des U-Turms entstanden sind, gegen zu finanzieren. Die Hiobsbotschaften der letzten Monate zeigen, wie dringend es notwendig ist, zusätzliche Haushaltsmittel zu generieren, um die notwendigen Investitionen am U-Turm zu gewährleisten. Eine Grundbedingung für einen Verkauf des Grundstücks am Ostwall ist für uns GRÜNE allerdings der vollständige Erhalt der öffentlichen Grünfläche.“
Jürgen Brunsing, Mitglied im Kultur- und im Finanzausschuss: „Angesichts der immer prekärer werdenden Haushaltslage ist es nicht mehr verantwortbar, Projekte auf den Weg zu bringen, die den Haushalt immer mehr be- statt entlasten. Das Dortmunder U ist ein Beispiel dafür, dass die Folgekosten sowie der städtische Anteil am gesamten Projekt viel zu niedrig angesetzt wurden und Korrekturen nicht mehr möglich waren. Und auch die Entwicklung beim Fußballmuseum zeigt, dass die vonseiten der Stadt zu tragenden Kosten höher als ursprünglich geplant ausfallen. Wir erwarten, dass die Politik spätestens im Finanzausschuss in einer Art und Weise informiert wird, die sachgemäße Entscheidungen ermöglicht.“