Die Überlegungen der CDU zur Ausweisung neuer Wirtschaftsflächen stoßen auf den Widerspruch der GRÜNEN Fraktion im Rat.
Mario Krüger, OB-Kandidat und Fraktionssprecher der GRÜNEN: Für uns als GRÜNE hat die Nutzung und Revitalisierung aller zur Verfügung stehenden Brachflächen ehemaliger Industriegelände für neues Gewerbe deshalb eindeutigen Vorrang vor jeglicher Neuausweisung.“
Insbesondere das immer wieder von der CDU ins Gespräch gebrachte Gebiet Groppenbruch ist für die GRÜNEN aus Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes unverzichtbar. Durch die Nähe zum Naturschutzgebiet Am Siesack, die Einbeziehung in den dortigen Biotopverbund und als Brutgebiet des vom Aussterben bedrohten Neuntöters hat es aus ökologischer Sicht eine wichtige überörtliche Bedeutung.
„Im Gegensatz zur CDU liegt die Zukunft der Gewerbe- und Wirtschaftsflächenentwicklung in Dortmund für uns nicht in einer aggressiven Ansiedlungspolitik, bei der zunehmend Freiflächen verbraucht werden. Erst recht nicht, wenn dabei Flächen betroffen sind, die - wie der Groppenbruch - auch noch schützenswerte Naturräume sind. Statt wichtige Natur- und Freiflächen neu zu bebauen und zu versiegeln, müssen stattdessen zunächst vorhandene Brachflächen reaktiviert und für die Ansiedlung von Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Die Gebiete Westfalenhütte, Phoenix West, Kraftwerk Knepper, der Technologiepark Weißes Feld, die Technologieparkerweiterung Overhoffstraße, Fürst Hardenberg und das Gebiet der Zeche Gneisenau sind in großen Teilen noch nicht belegt und bieten noch ausreichend Ansiedlungsmöglichkeiten.
Mario Krüger: „Die aktuelle Konjunktur- und Wirtschaftskrise ist keine Krise von zu wenig Wirtschaftsflächen. Wenn Herr Ulrich als wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU trotzdem meint, dass gerade in Zeiten wie diesen die Ausweisung neuer Flächen notwendig ist, dann hat er nicht nur die Ursachen der Krise nicht verstanden. Dann ignoriert er darüber hinaus auch noch die zusätzliche Bedrohung des Klimawandels. Denn jede Freifläche, die zusätzlich versiegelt wird, verschärft Klimawandel und Hochwassergefahren. Die Dortmunder CDU befindet sich hier auch im Widerspruch zu ihrem eigenen NRW-Umweltminister Uhlenberg, der dafür plädiert hat, den Freiflächenverbrauch drastisch zu begrenzen.“