Für die GRÜNEN im Rat ist das letzte Wort über den Fortbestand des Cafe Berta in der Nordstadt noch nicht gesprochen. Aus Sicht der Fraktion muss eine endgültige Entscheidung während der anstehenden Haushaltsberatungen fallen.
Wolfram Frebel, Ratsmitglied der GRÜNEN und Vorsitzender des zuständigen Ausschusses für Bürgerdienste: „Das Cafe Berta als niedrigschwellige Aufenthalts- und Beratungseinrichtung für alkoholkonsumierende Personen hat in den letzten zwei Jahren erheblich zur Entspannung der Situation um den Nordmarkt beigetragen. Es ist ein kleiner, aber wichtiger Baustein für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in der Nordstadt. Die vorher vorhandenen Beschwerden von AnwohnerInnen haben sich durch das Cafe sowie das Projekt „Treffpunkt Nordmarkt“ weitgehend aufgelöst. Das wird auch durch die Polizei und das Ordnungsamt bestätigt. Nicht umsonst haben deshalb alle Fraktionen bis auf die SPD eine Fortführung der Arbeit des Cafe Berta begrüßt. Wenn das Cafe als Anlaufstelle für alkoholkonsumierende Männer und Frauen geschlossen wird, ist zu befürchten, dass sich die Situation um den Nordmarkt wieder verschlechtert.“
Das Cafe Berta war gegen den Widerstand der SPD-Ratsfraktion Anfang 2012 eröffnet und von der EU, dem Bund, dem Land und der Stadt modellhaft für zwei Jahre gefördert worden. Auf gemeinsamen Antrag der GRÜNEN, der CDU, der LINKEN und der FDP war die Laufzeit des Cafes mit noch vorhandenen Geldern zunächst bis April des nächsten Jahres verlängert worden. Zusätzlich war die Verwaltung beauftragt worden, mögliche Anschlussfinanzierungen sowie eine Übernahme des Cafes durch einen Träger nach Auslaufen der bisherigen Förderung zu prüfen und aufzuzeigen. Dabei sollte auch geprüft werden, ob ergänzende präventive Maßnahmen konzeptionell in die Arbeit des Cafes eingebunden werden können. Diese Ergebnisse liegen bis heute nicht vor.
Wolfram Frebel: „Wenn die Verwaltung nun zum Schluss kommt, dass nach April 2014 eine Finanzierung nicht mehr möglich ist, dann ist das aus unserer Sicht voreilig. Was geht und was nicht, das sollten die Haushaltsberatungen zeigen. Auch die SPD hat ja inzwischen ihren massiven Widerstand gegen die Einrichtung aufgegeben. Umso überraschender, dass mit Frau Jägers und Herrn Lürwer ausgerechnet zwei CDU-Dezernenten das Aus für das Cafe Berta verkünden müssen.“